Ein Wochenende mit dem Tesla Model X – Testbericht & Video (Teil 1)

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Tesla ist und bleibt die absolute Königsklasse bei Elektroautos. Umso aufregender ist es, wenn man eines der kalifornischen Langstrecken-Elektroautos und „Porsche-Killer“ zum Testen bekommt. Gleich ein ganzes Wochenende hat uns das Tiroler Startup Greenstorm Mobility einen ihrer Model X zur Verfügung gestellt. In Kooperation mit ecario.info haben wir einen Sonntag lang das Model X einem intensiven Blogger-Test unterzogen und gemeinsam auch einen Video zum Autotest gedreht. Hier bekommt ihr jetzt unseren ausführlichen Erfahrungsbericht zu lesen, den wir in mehrere Teile aufteilen werden.

Der erste Eindruck

Beim Linzer Tesla Store haben wir den „E-SUV“ von Tesla vor unserem Testwochenende erst einmal abgeholt. Gerade einmal 15 km hatte das frisch aus dem Ei gepellte Model X auf dem Tachometer. Das ist wirklich ein besonderer Moment, ein derart exklusives Premium-Elektroauto entgegen zu nehmen. „Schade, dass es nicht das eigene ist“ – dachte ich – und wahrscheinlich jeder Autofreund würde in so einem Moment genauso denken.

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Das Model X90D, welches ich persönlich von Linz abgeholt habe – Autoübergabe und Wunschkennzeichen  montieren und los ging es.

Gemeinsam mit Store-Mitarbeitern gehen wir die Ausstattung und das Zubehör auf Vollständigkeit durch. Eine in etwa einstündige Einschulung ist Pflichtprogramm bei der Übergabe, auch wenn (oder gerade deswegen) es nicht das eigene Auto ist. Zwei Autoschlüssel, die eigentlich keine Schlüssel sind, gibt es zu jedem Fahrzeug. Es ist einerseits ein origineller und kreativer Gag, dem Schlüssel/Fernbedienung die Form eines kleinen Teslas zu geben – etwas gewöhnungsbedürftig ist es dennoch – vor allem bis man sich mit allen Funktionen der Fernbedienung vertraut gemacht hat.

Auf und Zusperren mittels Miniatur-Tesla

Sehr praktisch: Wenn ich mich dem Model X nähere, erkennt dieses den Fahrer und sperrt automatisch auf, beim Weggehen in umgekehrter Reihenfolge wieder ab. Was mich persönlich an der Fernbedienung stört, dass sie nicht einmal eine Öse hat, um an einen Schlüsselbund zu hängen. Folglich wird man den Schlüssel meistens in der Hosentasche haben. Dabei kann ich nur empfehlen, sich nicht allzu oft zu bücken. Mir ist es mehrmals passiert, dass ich mich in der Nähe des Fahrzeugs gebeugt habe und dadurch einen Knopf (z.B. Zusperren) betätigt wurde.

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Verspieltes Gadget – der Schlüssel bzw. die Fernbedienung für das Model X, sehr cool – aber anfangs etwas gewöhnungsbedürftig.

Ein echt cooles Feature, wenn alle Türen inklusive Falcon-Wings und Kofferraum offen sind, gibt es mit einem Druck auf das Dach der Fernbedienung: Alle Türen und Klappen schließen synchron und lassen das Model X wie gelebte Science Fiction erstrahlen. Wie ein Transformer faltet es sich elegant von einem ausgebreiteten Riesen-Insekt zu einem bulligen und sportlichen SUV zusammen.

Falcon Wings – Innovation oder Komplikation?

Die „Falken-Türen“ des neuesten Tesla Models sind neben der beachtlichen Leistung des E-Autos natürlich der Hingucker Nr. 1. Mit zwei Model X und weit ausgebreiteten Flügeln sind wir noch in Traun (Nähe Linz) auf einem Parkplatz stehen geblieben, um zu testen, wie die Passanten reagieren. Trotz Dunkelheit und Regen blieben die meisten verblüfft stehen und schauten so, als ob gerade ein UFO gelandet wäre. Zum Angeben und Auffallen offensichtlich das perfekte Auto, und das bei einem SUV sogar mit reinem Gewissen, da mit 100% reinem Elektroantrieb.

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Bei festen Hindernissen reagieren die vielen Sensoren der Falcon Wings sehr gut, als Mensch geht man jedoch besser ein Schritt zur Seite, wenn diese öffnen.

Spannend ist das schon mit den Flügeltüren. Fast jeder zweite Prototyp auf den internationalen Automessen hat Flügeltüren, da sie offensichtlich Sinnbild für Sportlichkeit und Zukunft sind. Da sie im alltäglichen Gebrauch aber gar nicht so praktisch sind, schaffen sie es so gut wie nie in ein Serienmodell.

Dass Tesla diesen Schritt bei einem SUV gepackt hat, ist eigentlich sehr mutig. Gegenüber starren Flügeltüren wie z.B. beim Mercedes-Benz SLS AMG haben die Falcon Wings den großen Vorteil, dass sie über mehrere Scharniere verfügen. So kann die Türe auch in engen Parklücken extrem knapp, fast parallel zur Fahrzeugseite nach oben geführt werden. Dafür sind viele Sensoren an den Flügeltüren erforderlich. Bei festen Hindernissen wie ein Auto, eine Wand oder eine Betondecke in der Tiefgarage funktioniert das meist einwandfrei. Was mir persönlich nicht so gefällt, dass ein neben den Falcon Wings stehender Passant von den „Flatter-Türen“ angestupst wird und das deutlich spürbar, zum Glück stoppt die Türe in solchen Fällen jedoch sehr schnell.

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Solche Türen gab es bis jetzt bei keinem Fahrzeug in Serie. Spektakulär und futuristisch – jedoch auch nicht immer praktisch.

Da die Türen technologisch sehr komplex sind, hat sich dadurch auch der Marktstart des Model X verzögert. In der Praxis funktionieren sie gut, könnten für meinen Geschmack jedoch schneller aufgehen und ab und zu gibt es Situationen, wo sie nicht ganz so weit öffnen, wie sie eigentlich Platz hätten. Der Sound der Elektromotoren in den Türen kombiniert mit den Bewegungen der Gelenke ist aber sehr spacig und beeindruckt dann doch immer wieder.

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Der Einstieg in den Fond ist super bequem und Babies und Kleinkinder freuen sich, wenn sich Papa und Mama beim „verstauen“ nicht den Kopf anhauen.

Das Einsteigen für Gäste in die zweite Sitzreihe wird durch die nach oben öffnenden Türen echt super bequem. Besonders profitieren auch die Kleinsten unter uns, denn ein Kleinkind in den Kindersitz zu setzen wird dadurch echt zum „Kinderspiel“. Man hat super viel Platz nach oben, da sich auch ein Teil des Daches mit öffnet.

Ob die Falcon Wings im täglichen Praxisalltag überzeugen, kann man in einem Wochenende auch nicht eindeutig sagen. Vermutlich hängt es auch vom eigenen Geschmack ab, ob sie als lohnendes Feature oder vielleicht sogar als etwas umständlich und nervig empfunden werden. Durch die Komplexität der Türen könnte ich mir vorstellen, dass bei den sonst so wartungsarmen Elektroautos, beim Model X die Falcon Wings auf den Reparaturlisten weit oben stehen werden . Zum Öffnen sind diese übrigens über entweder per Touchscreen von der Mittelkonsole aus, über einen Hebel an der B-Säule, mit den äußeren „Türgriffen“ oder über einem Knopf an der Innenseite der Türe selbst.

Hier noch das Video zum Model X, welches mit freundlicher Unterstützung von Ecario.info in der Umgebung von Wels entstanden ist. Seht selbst, was zwei Auto-Blogger zum Model X zu sagen haben. Viel Spaß!

Vorschau:
In der nächsten Folge unseren ausführlichen Model X-Tests nehmen wir uns Cockpit, Innenraum und mit Vorliebe die Fahreigenschaften ins Visier. Gibt es spezielle Fragen zum Elektro-SUV von Tesla, bitte hinterlasst doch ein Kommentar unter dem Bericht.

Weiterführende Links:
Weitere Infos von Elektroautor.com findet ihr hier:
facebook.com/elektroautor
twitter.com/elektroautor
plus.google.com/

Hier geht’s zu unsere Kollegen von ecario:
www.ecario.info/
www.youtube.com/c/ECARIOinfo
twitter.com/ecario_info

Vielen Dank nochmals an die E-Mobility-Firma
Greenstorm aus Ellmau in Tirol
www.greenstorm.eu
shop.greenstorm.eu
facebook.com/greenstorm888

1 Kommentar zu „Ein Wochenende mit dem Tesla Model X – Testbericht & Video (Teil 1)“

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