Fakten-Check E-Mobilität: 200.000er-Marke wird 2018 in Deutschland durchbrochen

Grafik: Horváth & Partners

123.000 Elektrofahrzeuge waren Ende 2017 in Deutschland zugelassen, davon rund 62.000 rein elektrisch. Dies entspricht einem Plus von knapp 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – die Zuwachsrate lag seit 2012 erstmalig wieder über der durchschnittlichen Wachstumsrate der vorangegangenen drei Jahre. Wenn diese Wachstumsgeschwindigkeit beibehalten wird, ist das ursprünglich für 2020 ausgegebene Millionenziel der deutschen Bundesregierung, dessen Erfüllung Kanzlerin Merkel bereits im Mai 2017 als unrealistisch bezeichnete, Anfang 2022 erreicht. Dies ermittelten Experten der Managementberatung Horváth & Partners in ihrem jährlichen „Fakten-Check Mobilität 3.0“.

[box]“Die hohe Wachstumsrate der Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen ist wirklich erfreulich – insbesondere vor dem Hintergrund, dass sich 2017 nur wenige Treiber der Elektromobilität positiv entwickelt haben“, stellt Dr. Oliver Greiner, Studienleiter und Partner bei Horváth & Partners, fest. „Vor allem fehlt noch immer eine ausreichend ansprechende und wirtschaftlich attraktive Auswahl an Elektro-Modellen.“[/box]

Tatsächlich kam 2017 mit dem Opel Ampera-e lediglich ein neues reines Elektrofahrzeug auf den Markt. Die von vielen Automobilherstellern angekündigte Elektromobilitätsoffensive wird auch 2018 auf sich warten lassen. Von den renommierten Automobilherstellern will lediglich Audi mit dem Q5 e-tron Quattro Ende 2018 einen neuen reinen Elektro-SUV auf den Markt bringen. Frischen Wind in die Elektromobilität könnte zudem das für 2018 angekündigte rein elektrische Fahrzeug e.Go Life des deutschen Start-Up e.Go Mobile bringen.

Ziel von einer Million E-Autos in Deutschland wird wohl 2022 erreicht

Dass aus Sicht der Experten von Horváth & Partners die Marke von 200.000 Elektrofahrzeugen in Deutschland 2018 dennoch durchbrochen werden wird, liegt auf der einen Seite an der Einführung weiterer Plug-In Hybride, welche Verbrennungs- und Elektromotoren kombinieren, sowie an der Verbesserung bestehender Elektromobile. So gab es 2017 eine Reihe von zusätzlichen Ausstattungslinien und „Facelifts“ für reine Elektrofahrzeuge, die oft mit einer größeren Batterie und damit einhergehend mit einer höheren Reichweite versehen werden.

„Dass wir trotz des noch immer eingeschränkten Angebots an attraktiven Elektromobilen weiterhin hohe Wachstumsraten verzeichnen können, ist ein ermutigendes Zeichen für eine höhere Dynamik in den nächsten Jahren“, meint Dr. Thomas Becker, Automobilexperte bei Horváth & Partners und Co-Autor der Studie. Mit Blick auf die rasante Entwicklung der Elektromobilität in China, wo mittlerweile über 1,2 Mio. Elektrofahrzeuge auf der Straße fahren, scheint diese Dynamik auch dringend nötig.

Über die neue Studie

Im Rahmen des „Horváth & Partners Fakten-Check Mobilität 3.0“ analysieren die Berater jährlich die Entwicklung wesentlicher Treibergrößen der Mobilität in Deutschland. Auf der Grundlage der verwendeten Ist-Werte rechnen sie dabei das aktuelle Wachstumsmomentum auf die kommenden Jahre hoch. Dieser Hochrechnung werden entsprechende Zielwerte gegenübergestellt. So lassen sich Aussagen zur Wahrscheinlichkeit des Erreichens relevanter Schlüsselgrößen der Mobilität treffen.

Quelle: Pressetext.com

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2 Kommentare zu „Fakten-Check E-Mobilität: 200.000er-Marke wird 2018 in Deutschland durchbrochen“

  1. fehlt da eine Null beim Einstieg / der ersten Zahl. Es sind sicher mehr als 23.000 Fahrzeuge welche ein E tragen dürfen.
    Fehlt da nicht auch noch den i-Pace, den Kona und den Niro für 2018 zu erwähnen?
    Kam der for four EV 2017 oder doch 2016?

    …da bekommt die Überschrift Fakten-Check doch eine andere Bedeutung…

    1. Hallo eMobilär.

      Ich habe es korrigiert – richtigerweise sind es 123.000!! Da ist ein Fehler bei der Textübernahme passiert, der nicht passieren hätte dürfen.

      230.000 wäre dann zu viel, da ja die 200.000er-Marke Ende 2018 erreicht werden soll.

      Entschuldigt bitte!! … nobody is perfect! 🙁

      Es stimmt schon, iPace, Kona und Niro stehen auch noch heuer an. Horváth & Partners hat in ihrer Pressemeldung diese wohl als Bsp. erwähnt, dass einfach noch mehr an der Produktvielfalt gearbeitet werden könnte – vor allem eben den deutschen Automobilherstellern.

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