Petition für eine faire kWh-basierte Abrechnung an öffentlichen Ladestationen für Elektroautos

EMC Petition

Der EMC (ElektroMobilitätsClub Österreich e.V.) greift in seiner aktuellen Online-Petition „FAIRE KWH-ABRECHNUNG AN ÖFFENTLICHEN SOWIE AN HALBÖFFENTLICHEN LADEPUNKTEN FÜR E-FAHRZEUGE.“ ein Thema auf, dass in den Augen vieler E-Mobilisten dringender Verbesserung bedarf. Die aktuelle Situation mit unterschiedlichsten Zahlmethoden, Tarifen und Abrechnungsmethoden sorgt für Verwirrung und macht das Laden und Vergleichen von Preisen unnötig kompliziert.

Die Petition im Detail

Faire kWh-Abrechnung an öffentlichen sowie an halböffentlichen Ladepunkten für eFahrzeuge, Bezahlung mit gängigen Zahlungsmitteln. Für die Bewältigung der Klimakrise und für die Erreichung der Pariser Klimaziele ist auch die Verkehrswende ein entscheidender Faktor. Neben dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs ist daher der Umstieg von Verbrenner-Technologie auf Elektromobilität essentiell. Der Wechsel zu rein batterieelektrischen Fahrzeugen wird nach wie vor durch den Tarifdschungel der Ladetarife, umständliche Bezahlmethoden und fehlende Preisauszeichnungen behindert. Deswegen fordern wir mit dieser Petition für alle öffentlichen und halböffentlichen Ladepunkte eine faire kWh-Abrechnung, d.h. eine Abrechnung auf Basis der bezogenen Energiemenge.

Zudem sollte eine Auspreisung der kWh-Tarife vor Ladebeginn verpflichtend sein, um so wie bei konventionellen Tankstellen den zu zahlenden Betrag im Vorfeld zu kennen. Die Lade-Tarife sollten einfach ersichtlich sein: Ladepunkte mit Display sollten den “Spontanladetarif” (per Bankomat bzw. Kreditkarte) deutlich sichtbar anzeigen, für Ladepunkte ohne Anzeige sollte eine bundesweite Anbieter-übergreifend einheitliche App zur Verfügung stehen.

Die aktuellen Bezahlmöglichkeiten sind für die Konsumenten zu kompliziert (vorzeitiges Registrieren, Ladekarte, App downloaden), so dass ein barrierefreies einfaches Laden an beliebigen öffentlichen (bzw. halböffentlichen) Ladepunkten selten gegeben ist. Dieser Aspekt ist insbesondere auch für den Tourismus sehr wichtig. Deswegen fordern wir, dass alle öffentlichen und halböffentlichen Ladepunkte kontaktloses Bezahlen ermöglichen sollten, also Zahlen ohne Registrierung, einfach per Bankomat- oder Kreditkarte. Eine alternative Bezahlung über automatische, fahrzeugbezogene Methoden (Plug&Charge, Autocharge, etc.) wird ausdrücklich befürwortet.

Begründung der Forderungen durch den EMC

Aktuell rechnen die meisten österreichischen Ladenetz-Betreiber und Energieversorger nach Dauer der Ladung ab. Diese Abrechnung ist intransparent und unfair, da die resultierenden Energiekosten von Faktoren wie der technischen Ausstattung der E-Autos, der Akku-Temperatur und der aktuellen Witterung stark abhängig sind. Selbst für erfahrene E-Autofahrer ist es an unbekannten Ladepunkten aufwändig, den Preis für die bezogene Energiemenge (kWh) im Vorhinein zu kalkulieren.

In jedem österreichischen Haushalt wird nach tatsächlich konsumierter Energiemenge in kWh abgerechnet. Die Abrechnung von Wechselstrom-Ladepunkten (AC) ist schon lange technisch möglich. Auch für die Abrechnung von Gleichstrom-Ladepunkten (DC) sind bereits seit einiger Zeit EU-weit zertifizierte Messeinrichtungen verfügbar (EU Measurement Instruments Directive – MID). Sollte das österreichische Eichrecht dem Einsatz von MID-zertifizierten Zählern ohne zusätzliche österreichspezifische Eichung im Wege stehen, so sollte das österreichische Eichrecht entsprechend angepasst werden.

Ohne transparenter, gut sichtbaren kWh-Abrechnung wird die E-Mobilität nachweislich ausgebremst.

Bernhard K. – Präsident des EMC

Es geht darum, dem Elektroauto-Fahrer eine objektive Vergleichbarkeit und mindestens den gleichen Komfort zu verschaffen, wie beim Betanken von Verbrenner-Kraftstoffen. An der Tankstelle wird auch nach Litern und nicht nach der Dauer des Tankvorgangs abgerechnet. Ohne jegliche Vorbereitung oder Registrierung kann jeder Kunde spontan zu transparenten Preisen tanken. Auch die Bezahlung ist derzeit oft unnötig kompliziert. Die gängigen kontaktlosen Zahlungsmittel (Bankomatkarte (Debitkarte) und Kreditkarte) sollten auch ohne vorherige Registrierung ausreichen, um an allen öffentlichen und halböffentlichen Ladepunkten innerhalb von Sekunden Strom beziehen zu können.

Sollte das österreichische Eichrecht dem Einsatz von MID-zertifizierten Zählern ohne zusätzliche österreichspezifische Eichung im Wege stehen, so sollte das österreichische Eichrecht entsprechend angepasst werden.

Christian Peter – Director EMC

Die Petition kann noch bis Ende Februar auf openpetition.eu/kwhabrechnung unterzeichnet werden.

Über den EMC

Der ElektroMobilitätsClub Österreich ist ein gemeinnütziger Verein und der erste Ansprechpartner aller E-Mobilisten. Seine Mission ist es, alle interessierten Menschen miteinander zu vernetzen. In monatlich stattfindenden Kompetenztreffen werden aktuelle und wichtige Themen besprochen und sie dienen auch als Plattform zum Austausch von Informationen, Innovationen und Neuigkeiten. In Österreichs größter e-mobilen Community sind Menschen aus den verschiedensten Bereichen (Elektro- und Batterietechnik, Energieversorgung, Ladestromanbieter, Politik, Industrie etc.) vereint. Wir sehen uns sowohl als Ansprechpartner für Elektromobilisten und alle die, die es noch werden wollen, als auch als Schnittstelle für Industrie, Politik und Medien. Wir sind unabhängig und bieten Interessenten über verschiedenste Wege an, mit der Elektromobilität in Berührung zu kommen.

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