e-up! wird bald A9-Langstrecken-tauglich

Typ 2 Stecker mit Combined Charging System (CCS) - Laden mit Wechselstrom und Schnellladen mit Gleichstrom ist möglich. Foto: Volkswagen AG
Typ 2-Stecker mit CCS – Laden mit Wechselstrom und Schnellladen mit Gleichstrom ist beides möglich. Foto: Volkswagen AG


von Gastautor KDR:
Und es bewegt sich doch etwas in Deutschland, was die Förderung der Elektromobilität anbetrifft. Vor ein paar Tagen war aus fast allen Medien zu erfahren, dass die A9 zwischen München und Leipzig als erste Autobahn mit Schnellladestationen ausgerüstet wurde. Auf allen Bildern war dabei der BMW i3 zu sehen. Des Weiteren war zu lesen, dass der Deutsche Verkehrsminister so ein Auto fährt. Daran sollte wohl der Letzte erkennen, wie „Politik“ gemacht wird.

Schnellladenetz für AC und DC an der A9

Das Großprojekt „SLAM“ (Schnellladenetz für Achsen und Metropolen), an dem die Automobilhersteller BMW, Daimler, Porsche und VW beteiligt sind, will bis zum Jahr 2017 400 AC- und DC-Schnellladesäulen aufstellen. Mehr dazu kann man hier nachlesen: „SLAM“: Startsignal für flächendeckendes Schnell-Ladenetz in Deutschland.

Die Schnellladestationen sind „selbstverständlich“ mit den zum Europäischen Standard erklärten Typ-2-Stecker (dem sogenannten „Mennekes“-Stecker) ausgerüstet. Hieran erkennt man auch, wie die Deutsche Förderung der Elektromobilität funktioniert: Es ist ein „NPE-Projekt“ (Nationale Plattform Elektromobilität). Keine Frage, warum sollte man die Japanische oder Amerikanische Industrie unterstützen? Schade ist, dass es keinen weltweiten Standard gibt. Deutschland will Marktführer in der Elektromobilität werden und ist ganz offensichtlich auf dem Weg dahin. Damit wird anderen Herstellern nicht erspart bleiben, sich diesem Stecker System anzupassen. In Elektroauto-Foren (wie GoingElectric) lassen die Besitzer entsprechender Autos (Nissan Leaf, iMiEV…)bereits ihren Frust darüber ab.

Okay – ich kann mich über diese Entscheidungen freuen. Ich hatte auf diese Ladetechnik gesetzt und deswegen die Mehrkosten für das optionale CCS Schnelllade-System im e-UP! nicht gescheut (siehe oben den ersten Eintrag). Mit den CCS Ladestationen an der A9 bietet sich für mich erstmalig eine Gelegenheit zu einer Langstreckenfahrt mit meinem e-UP! Wegen der Baustellen und ständigen Staus auf der A9 würde die Fahrt wohl keinen Spaß machen. Es würde wahrscheinlich der ECO+ Mode ausreichend sein, so dass nur an jeder zweiten Ladestation ein Stopp notwendig ist (z.B. 126 km von Schweitenkirchen bis Lauf an der Pegnitz). Soweit ich das bisher erkennen konnte, befinden sich die neuen CCS Stromtankstellen nicht in der Nähe von Autobahn-Rasthäusern. Also zu früh gefreut – keine Gelegenheiten für kurze Kaffeepausen!?

Elektroauto-Fahrer werden um ihre Meinung gebeten

Es wird auch viel geforscht zum Thema Elektromobilität, besonders was die Meinung der potenziellen Käufer von Elektroautos anbetrifft. Die Lust auf Innovation, der Wunsch nach weniger Umweltbelastung und günstigere Betriebskosten werden dabei am häufigsten genannt.

Auch das Lieblings-Elektroauto der Deutschen wurde erforscht (nein, nicht vom ADAC). Dabei landete der e-UP! gleichauf mit dem i3 auf dem zweiten Platz. Ich vermute mal, dass die Befragten die Aufpreisliste des i3 noch nicht wirklich kannten. Auf Platz lag „selbstverständlich“ die elektrische Version des Lieblingsautos der Deutschen: der eGolf. Auch VW „erforschte“ vor ein paar Tagen, wie es mit meiner Zufriedenheit mit dem e-UP! steht. Die Leser dieses Blog kennen sie bereits …

Ich hätte die volle Punktzahl vergeben, wenn die Car-Net App von Anfang an funktioniert hätte. Ärgerlich empfinde ich auch, dass VW an einem nur wenige Cent teuren Schalter gespart hat. Bei einem fast 30.000 Euro teurem Auto sollte man erwarten können, dass das Fenster in der Beifahrertür auch von der Fahrerseite aus steuerbar ist.

5 Kommentare zu „e-up! wird bald A9-Langstrecken-tauglich“

  1. Hallo,
    zum E-UP möchte ich sagen, war ich mit der Reichweite überhaupt nicht zufrieden. Ich bin von LINZ (AUTOHAUS Maier) bis nach Bad Ischl gekommen (also ca. 80 Km) und das mit vollen Accu. Angaben von VW sollte dieses Auto eine Reichweite von 140km haben.
    Mit dem Renault Zoe bin ich 180 Km gefahren also um 100 Km weiter. (Renault gibt eine Reichweite von 210 km an. Und das auch noch Günstiger Zoe 21500 € + 36*78€ Batterie – Miete = 2880 also gesamt ca 24300 €. Accu Garantie 120.000 Km.
    Und dann Nissan Leaf ich bin 150 Km gekommen. Inkl. Accu ca. 29.000 €
    BMW i3 150 km inkl. Accu. ca. 35.000 €
    Tesla Model S 380 Km. inkl. Accu ca. ca. 70.000 €. Accu Garantie 200.000 Km und Ladestellen durch ganz Deutschland (noch nicht ganz fertig) und das noch Gratis aufladen in ca 30 min. auf 80%. ca. 300 Km. Reichweite.
    http://youtu.be/_fB4onxGoHg

    P.S.:
    Und schauen sie sich einmal die Verkaufszahlen an nicht nur die Bestellungen.
    Es gibt viel zum aufholen.

  2. Hallo, ich denke, dass man das Ganze nicht so negativ betrachten sollte. Mit diesen Fahrzeugen wird ein enormer Beitrag zur Umwelt geleistet und man sollte dieser Entwicklung Zeit geben und diese mit Freude begrüßen.
    Viele Grüße Sandra

  3. Hallo KDR,
    der e-up ist sicherlich ein feines Auto, auch wenn VW üblich etwas teurer 😉
    Werden eigentlich die e-up auch in Bratislava gefertigt, wie die anderen Modelle auch? Schönes Werk, letztes Jahr besichtigt.
    Was mich an den Ladestationen des SLAM interessiert; du schreibst es sind Typ2 (Mennekes). Also auch zum Wechselstromladen zB mit einem Zoe zu verwenden. Oder sind fixe CSS Stecker dran? Das ist dann doch was anderes. Da ladet man doch eigentlich über Wechselstrom und mit Typ2 Kabeln/Steckern können die dann erst wieder nicht verwendet werden.

    Beste Grüße

    Thomas

    1. Hallo Thomas,
      du kannst davon ausgehen, dass alles was wirklich schnell laden ist – also 43 kW aufwärts sicher nur mit fixen Kabeln an den Ladesäulen einher gehen wird. Alleine deswegen, weil einfach die Kabel schon einen so dicken Querschnitt haben, dass es einfach unhandlich wäre, dieses selbst mitführen zu müssen.

      Persönlich bin ich der Meinung, dass öffentliche Ladestationen eigentlich meistens fixe Ladekabel haben sollten. Wer Adapter braucht, hat diese so oder so mit. Und warum müssen wir Elektroauto-Fahrer unsere Kabel durch schmutzige Lacken ziehen? Die Verbrenner-Fraktion muss ja auch nicht ein 4 m Tank-Kabel mit Zapfpistole selbst mitnehmen? 😉

      Die Ladesäulen von SLAM werden vermutlich kombinierte sein – fixes CCS (ca. 50 kW) und Typ2-Steckdosen ohne Fixkabel mit 22 kW – oder (hoffentlich) Typ2 mit Fixkabel mit 43 kW.

      Aber Genaueres wird sich noch herausstellen.…

      1. Das hoffe ich auch Volker. Sonst dürfte man ja eigentlich nicht von Typ2 sprechen. Ich würde CSS (und nur ein solcher Anschluss) als eigene Version sehen die Typ2 Lader eher ausschließt.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Nach oben scrollen