Ab heute kann die E-Auto Kaufprämie in der Höhe von 4.000 Euro in Anspruch genommen werden. E-Autos sind energieeffizienter und klimaverträglicher, wenn der Strom aus erneuerbarer Energie kommt, betont der VCÖ. Die Erfahrungen mit der E-Kaufprämie in Deutschland zeigen, dass es Maßnahmen wie niedrigere CO2-Grenzwerte für Neuwagen braucht, damit die Autohersteller mehr E-Automodelle auf den Markt bringen. Laut Klimaabkommen von Paris muss der Verkehr bis zum Jahr 2050 vom Erdöl unabhängig sein. Derzeit kommt immer noch 92 Prozent der Energie für den Kfz-Verkehr aus Erdölprodukten.
10.000 Elektroautos in Österreich auf der Straße
Dieser Tage wird in Österreich die 10.000er Grenze bei der Anzahl an E-Autos überschritten. Jedes 5. E-Auto fährt mit niederösterreichischem Kennzeichen, macht der VCÖ aufmerksam. Den höchsten Anteil von E-Autos an Pkw-Neuzulassungen hatte im Vorjahr der Bezirk Waidhofen/Thaya, was auch belegt, dass E-Autos für Regionen sehr gut geeignet sind. Der VCÖ weist darauf hin, dass in Österreich 95 Prozent der alltäglichen Autofahrten kürzer als 50 Kilometer sind. Die Reichweite der E-Autos ist je nach Modell um ein Vielfaches höher.
„E-Autos haben den Praxistest eindeutig bestanden. Sie sind im Vergleich zu Diesel- und Benzin-Pkw energieeffizienter und viel klimaverträglicher, wenn der Strom aus erneuerbarer Energie kommt. Das Ziel, dass Diesel- und Benzin-Pkw Schritt für Schritt durch E-Fahrzeuge ersetzt werden, ist voll zu unterstützen“, stellt VCÖ-Experte Markus Gansterer fest.
Deutscher Elektroauto-Bonus (noch) nicht den gewünschten Erfolg
In Deutschland hat die Kaufprämie für E-Autos nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Die Hälfte der Förderungen ging bisher noch dazu an Plug-In Hybrid Pkw, die beim Fahren auf der Straße eine schlechte CO2-Bilanz aufweisen, betont der VCÖ. Eine niederländische Studie hat das Fahrverhalten bei 6.000 Plug-In-Hybrid Pkw untersucht. Ergebnis: 71 bis 91 Prozent der Kilometer wurden mit Benzin gefahren. Die tatsächlichen CO2-Emissionen beim Fahren auf der Straße waren fast drei Mal so hoch wie die Herstellerangaben.
Das deutsche Verkehrsministerium kommt zum Schluss, dass der Flop der deutschen E-Kaufprämie die Folge der mangelnden Anzahl an E-Automodellen am Markt ist.
„Es braucht also Maßnahmen, damit die Hersteller mehr Modelle auf den Markt bringen. Das ist relativ einfach erreichbar, indem auf EU-Ebene niedrige CO2-Grenzwerte für Neuwagen beschlossen werden. Dann werden die Hersteller mehr E-Autos auf den Markt bringen, die Auswahl für die Autofahrerinnen und Autofahrer wird größer und durch den verstärkten Wettbewerb sinkt der Kaufpreis“, erläutert VCÖ-Experte Gansterer.
Wann kommt das totale Aus für Benzin und Diesel?
Um das Ziel eines erdölfreien Verkehrssystems in den kommenden 33 Jahren zu erreichen, braucht es zudem einen konkreten Zeitplan, ab wann keine neuen Diesel- und Benzin-Pkw mehr verkauft werden. Diesen Zeitplan kann Österreich beschließen. In Deutschland, Norwegen und den Niederlanden wird bereits über einen Zeitplan zum Ausstieg aus Diesel und Benzin diskutiert. Heute kommen in Österreich noch 92 Prozent der vom Kfz-Verkehr benötigten Energie aus Erdöl, macht der VCÖ aufmerksam.