iMiEV-Test – Teil 3: Contras und Dinge, die man noch verbessern könnte

Wenn ich auch von dem E-Testtag sehr begeistert war, so gibt es aus meiner Sicht doch auch einige Sachen beim iMiEV zu bemängeln – aber so ist das eben: Nobody is perfect! 🙂

– Nachteile vom iMiEV:

Der Innenraum und das Cockpit des iMiEV sind zweckmäßig und übersichtlich. Ein bisschen mehr Pepp und Weich- statt Hartplastik würde dem iMiEV sicher auch gut stehen.

[highlightbold][/highlightbold] Der digitale Tachometer gefällt mir persönlich nicht so besonders, da man mit einem analogen Instrument einfach einen besseren Überblick hat.

[highlightbold][/highlightbold] Die Messinstrumente und Anzeigen könnten generell umfassender und auch etwas ansprechender gestaltet sein. Da legt z.B. der Nissan Leaf die Latte viel höher.

[highlightbold][/highlightbold] Die Restweite ist nach anderen Erfahrungsberichten sehr ungenau. Leider gibt es auch keine Schnittstellen mit iphone & Co.

[highlightbold]-[/highlightbold] Hochwertigere Materialien wären im Innenraum wünschenswert. Das Armaturenbrett ist aus einfachen Hartplastik, wie man es eigentlich von Lieferwagen gewohnt ist bzw. ich von meinem VW Caddy. 🙁

[highlightbold]-[/highlightbold] Das Gepiepse, wenn die Tür offen steht nervt. Ich bin jemand, der sich anschnallt, aber warum muss auch hier gepiepst werden?

[highlightbold]-[/highlightbold] Die Klimaanlage hat zwar schöne große Regler, aber mit dem roten Strich die Werte einzustellen finde ich nicht so ideal, da man genau hinschauen muss.

[highlightbold]-[/highlightbold] Wozu gibt es ein Tagfahrlicht? Hat der iMiEV Strom im Überfluss oder ist das in Japan Gesetz? In Österreich wurde es ja wieder abgeschafft, vielleicht lässt sich das beim Mitsubishi-Händler auch abstellen.

[highlightbold]-[/highlightbold] Der Schalter für die Sitzheizung ist im Kniebereich denkbar schlecht positioniert. Gerade Funktionen, die Stromfresser sind, sollten bei einem Elektroauto gut im Sichtfeld sein, damit man schnell checken kann, ob alles optimal eingestellt ist.

[highlightbold]-[/highlightbold] Die Reichweite von 150 km wird man wohl nie erreichen. Das ist schade, denn ich fahre z.B. schon 100 km, wenn ich nach Salzburg und wieder zurück fahre. Ich bin bei meinem Test ca. 80 km gefahren, habe ca. eine halbe bis dreiviertel Stunde bei 230 Volt zum Ausprobieren dazugeladen – aber ich muss sagen, aus Freude über die tolle Beschleunigung und das lautlose Dahinsegeln bin ich auch nicht sehr sparsam gefahren. Abgesehen davon, fände ich selbst 150 km nicht allzu viel, wenn man betrachtet, was andere Hersteller wie Tesla, Rimac oder dbm Energy (Rekordfahrt mit einem umgebauten Audi A2 von München nach Berlin) doch schon für erstaunliche Akkuleistungen zustande bekommen.

[highlightbold]-[/highlightbold] Leider gibt es bei uns in Österreich bis jetzt nur eine einzige Schnellladestation und die ist in Wien. Gerade bei Autobahnraststätten wäre es schon wünschenswert, wenn das Netz der Schnelllader ausgebaut werden könnte. Bei 230 Volt muss man dazu sagen, dass zum Glück in den ersten 2 – 3 Std. der Großteil der Batterie aufgeladen wird, d.h. der Ladeverlauf ist nicht konstant.

[highlightbold]-[/highlightbold] Natürlich ist der hohe Anschaffungspreis auch ein Nachteil des iMiEV. Diesen möchte ich aber gar nicht besonders hervorheben, denn serienreife Elektroautos sind im Prinzip am Anfang ihrer Entwicklung, die produzierten Stückzahlen sind noch gering und die Akkus sind auch noch sehr teuer zu produzieren. Denken wir nur an die ersten LCD Flachmonitor oder die ersten Handys, etc. und was hat es dann für einen Preissturz bei allen diesen Sachen gegeben. Hier braucht es einfach noch etwas Geduld, und zwar bei uns E-Auto-Interessenten, denn eines ist klar: Die Reichweiten von Akkus werden höher werden (der Lithium Ionen-Akku ist zwar gut, aber nicht der Weisheit letzter Spruch), die Auflagen werden steigen und der Konkurrenzdruck nimmt zu – folglich werden in den nächsten Jahren auch Elektroautos immer billiger werden.

Was man auch nicht vergessen darf – auch wenn der Anschaffungspreis höher als bei Benziner ist, die Ersparnis durch Strom anstelle von Benzin ist enorm. Je nach Autofahrerprofil sprechen wir hier von bis zu € 20.000,- Ersparnis innerhalb von 10 Jahren.

Fazit:
Für mich eignet sich das Auto noch nicht als vollwertiger Ersatz für meinen bestehenden VW Caddy, da er mir einfach zu wenig Platz bietet,  ich am Land wohne und öfters auch Strecken zwischen 100 und 250 km zurücklegen muss. Aber würde ich in der Stadt wohnen und keine allzu langen Strecken fahren, wäre für mich der iMiEV ein großer Favorit, da ich ihn für ein absolut vollwertiges Stadtauto halte, welches den Benziner zeigt, wo es langeht. Ich persönlich werde für nach etwas größerem Ausschau halten – liebäugeln tue ich ja mit dem Renault Kangoo Z.E., der Anfang 2012 herauskommt – aber das ist eine andere Geschichte. 🙂

4 Kommentare zu „iMiEV-Test – Teil 3: Contras und Dinge, die man noch verbessern könnte“

  1. Schöner Bericht, was mich ein wenig stutzig macht, ist Dein Kommentar zum Tagfahrlicht. Bei uns in Deutschland ist der Mist seit Anfang 2011 Pflicht, 2012 wohl in der ganzen EU. Ein wirklicher Nutzen konnte in unseren Breiten (Skanidinavien ausgenommen) zwar nicht bewiesen werden, trotzdem halten unsere „hoch geschätzten“ (ironisch gemeint) EU-Politiker an dem Blödsinn fest.

    Thema Hartplastik: stell Dir vor, die würden wirklich hochwertige Materialien nehmen, was würde der Klein(st)wagen dann wohl kosten? Schon jetzt sind die Stromer deutlich teurer als ein neuer Audi A4, wobei sich der Preis mit der Zeit legen dürfte. Ich will da nur mal auf Handys, Laptops oder Flachbildfernseher verweisen, die mittlerweile zu Spottpreisen verkauft werden. Derzeit aber ist der Preis eindeutig zu hoch, und wie Du selbst erkannt hast, hapert es (noch) an der Infrastruktur…

    1. Danke für dein Kommentar u. Lob. {:-) Die Tagfahrlicht-Pflicht ist in Österreich seit 1. Januar 2008 wieder aufgehoben worden, nachdem es 2 Jahre Pflicht war. Scheinbar hat man gemerkt, dass es bzgl. Unfallstatistik nicht wirklich viel bringt – auch war die Resonanz in Österreich dazu sehr schlecht. Hier steht auch noch was dazu:
      http://www.news.at/articles/1106/95/288317/eu-tagfahrlicht-neuwagen-in-oesterreich-licht-am-tag-vorschrift

      Ich finde das Tagfahrlicht bei einspurigen Fahrzeugen wichtig und okay. Bei mehrspurigen ist es aber meiner Meinung nach bei guten Sichtverhältnissen nicht notwendig. Evtl. bei gut getarnten Fahrzeugen, wie die mattgrünen des Bundesheeres, aber die fahren meines Wissens eh immer mit Licht.
      Gerade bei Elektroautos finde ich es total widersprüchlich. Jeder hat schon mal sein Auto länger mit eingeschalteten Lichtern stehen lassen – und das geht sehr schnell, dass das Auto dann nicht mehr startet. Keine Ahnung, aber ohne dem Tagfahrlicht würde der iMiev vielleicht 10 km weiter fahren. Das fände ich wichtiger.

  2. Pingback: Der Mitsubishi iMiEV im Test - ElectroDrive Salzburg Blog

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