Österreich bei Anteil neuer E-Pkw im vorderen EU-Mittelfeld

ZOE-Reihe bei eRuda
Foto: Elektroautor.com

Österreich liegt bei den Neuzulassungen von E-Autos im EU-Vergleich im vorderen Mittelfeld. Das zeigt eine heute veröffentlichte Studie von Transport & Environment, dem internationalen Dachverband des VCÖ. EU-Spitzenreiter ist die Niederlande, wo im Vorjahr bereits jeder zehnte Neuwagen ein E-Auto war.

Österreich belegt den sechsten Platz und heuer hat sich der Anteil der E-Autos verdoppelt. Der VCÖ fordert verstärkte Investitionen in den Ausbau der Lade-Infrastruktur sowie auf EU-Ebene niedrigere CO2-Grenzwerte für Neuwagen.

[box]

„Bei der E-Mobilität sind die Unterschiede innerhalb der EU noch sehr groß“, fasst VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen ein Ergebnis einer heute in Brüssel veröffentlichten Studie des internationalen Dachverbands des VCÖ, Transport & Environment, zusammen. Österreich liegt hinter den Niederlanden, Schweden, Dänemark, Großbritannien und Frankreich an sechster Stelle.[/box]

1,2 Prozent der Neuwagen reine Elektroautos in Österreich

Am höchsten ist der Anteil der E-Pkw bei den Neuzulassungen in den Niederlanden mit 9,7 Prozent im Jahr 2015. Jedoch sind in den Niederlanden 92 Prozent der E-Pkw so genannte Plug-In Hybrid Pkw, die neben dem E-Motor zusätzlich einen Verbrennungsmotor haben. Am niedrigsten ist der Anteil in Malta, wo lediglich drei E-Autos auf den Markt kamen. Den höchsten Anteil von reinen E-Autos (Batterie-Elektrische Pkw) weist Dänemark mit 1,2 Prozent auf. Österreich erreichte bei den Batterie-Elektrischen Pkw im Vorjahr mit 0,5 Prozent den fünfthöchsten Wert, heuer kletterte der Anteil in den ersten drei Quartalen auf 1,2 Prozent.

2016 wurden in Österreich 3.798 E-Pkw zugelassen

Der VCÖ weist darauf hin, dass heuer in Österreich in den ersten neun Monaten insgesamt 3.798 E-Pkw neu zugelassen wurden, gegenüber 1.805 im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Neben 2.919 rein elektrischen Pkw wurden heuer auch 879 Plug-In Hybrid Pkw neu zugelassen.

Niederösterreich bei E-Autos Spitzenreiter

Im Bundesländervergleich wurden heuer in Niederösterreich die meisten rein elektrischen Pkw zugelassen (588), dahinter folgen Oberösterreich (511), die Steiermark (413) und Wien (362). Beim Anteil der E-Autos an den Pkw-Neuzulassungen ist Vorarlberg mit 2,4 Prozent der Spitzenreiter, vor dem Land Salzburg (1,6 Prozent).

Im Pariser Klimaabkommen ist das Ziel einer erdölfreien Mobilität bis zum Jahr 2050 festgelegt. „Die E-Mobilität leistet einen zentralen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele, vorausgesetzt der Strom kommt aus erneuerbarer Energie“, betont VCÖ-Expertin Rasmussen.

VCÖ: Lade-Infrastruktur verbessern, CO2-Grenzwerte für Neuwagen senken

Wichtig ist in Österreich ein verstärkter Ausbau der Lade-Infrastruktur, die Barrieren bei der Zugänglichkeit und Nutzung sind rasch zu beseitigen. Eine direkte Kaufprämie führt hingegen nicht zum gewünschten Erfolg, wie die Erfahrungen in Deutschland zeigen. Wirksamer sind auf EU-Ebene niedrige CO2-Grenzwerte für Neuwagen, weil dann die Hersteller mehr E-Autos auf den Markt bringen, wodurch das Angebot steigt und der Preis sinkt.

2030 keine Autos mit Verbrennungsmotor ist machbar

Wichtig ist zudem ein Zeitplan für den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor. Zuletzt forderte in Deutschland der Bundesrat – die Vertretung der Landesregierungen der deutschen Bundesländer-  ein Ende für neue Diesel- und Benzin-Pkw spätestens im Jahr 2030. „Dieses Ziel ist machbar. Je früher es erreicht wird, umso besser für das Klima, die Luftqualität und für die Energiebilanz der Staaten“, so VCÖ-Expertin Rasmussen.

Die T&E Studie gibt es auf www.vcoe.at zum Download

[box]

Anteil E-Autos (BEV plus Plug-In Hybrid) an Pkw-Neuzulassungen im Jahr 2015 in den EU-Ländern:

  • Niederlande: 9,7 Prozent (42.721 E-Pkw Neuzulassungen)
  • Schweden: 2,5 Prozent (8.608)
  • Dänemark: 1,4 Prozent (2.832)
  • Großbritannien: 1,2 Prozent (28.436)
  • Frankreich: 1,2 Prozent (23.467)
  • Österreich: 0,9 Prozent (2.778)
  • Belgien: 0,8 Prozent (3.851)
  • Deutschland: 0,7 Prozent (23.247)
  • Portugal: 0,7 Prozent (1.238)
  • Finnland: 0,6 Prozent (650)
  • Irland: 0,4 Prozent (560)
  • Ungarn: 0,2 Prozent (182)
  • Italien: 0,2 Prozent (2.621)
  • Spanien: 0,2 Prozent (2.222)
  • Slowenien: 0,2 Prozent (112)
  • Kroatien: 0,2 Prozent (95)
  • Luxemburg: 0,2 Prozent (69)
  • Estland: 0,2 Prozent (50)
  • Litauen: 0,2 Prozent (41)
  • Lettland: 0,2 Prozent (25)
  • Tschechien: 0,1 Prozent (314)
  • Polen: 0,1 Prozent (261)
  • Griechenland: 0,1 Prozent (80)
  • Slowakei: 0,1 Prozent (68)
  • Rumänien: 0,1 Prozent (43)
  • Malta: 0,0 Prozent (3)

Keine Daten von Zypern und Bulgarien, Quelle: T&E, VCÖ 2016 

[/box]

[box]

Anteil Neuzulassungen Batterie elektrischer Pkw 1.1. bis 30.9. 2016 nach Bundesländern in Österreich:

  • Vorarlberg: 2,4 Prozent (281 Batterie elektrische Pkw)
  • Salzburg: 1,6 Prozent (324)
  • Steiermark: 1,3 Prozent (413)
  • Niederösterreich: 1,2 Prozent (588)
  • Oberösterreich: 1,2 Prozent (511)
  • Tirol: 1,1 Prozent (260)
  • Kärnten: 0,9 Prozent (122)
  • Burgenland: 0,8 Prozent (58)
  • Wien: 0,7 Prozent (362) 
  • Österreich: 1,2 Prozent (2.919)

Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2016

[/box]

Quelle und Rückfragen:
VCÖ-Kommunikation, Christian Gratzer, (01) 8932697, (0699)18932695

1 Kommentar zu „Österreich bei Anteil neuer E-Pkw im vorderen EU-Mittelfeld“

  1. Wir freuen uns, dass Österreich jetzt auf der elektromobilen Überholspur ist. Der politische Wille und entsprechende Fördergesetze haben dies möglich gemacht. Schon seit einiger Zeit steigen die Anfragen aus der Alpenrepublick nach elektromobilen Systemen und Bauteilen. In Deutschland wird es leider wohl noch etwas dauern. http://www.e-car-tech.de
    Martin Oberdörfer-Schmidt
    E-Car-Tech GmbH

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Nach oben scrollen