my1.ECAR: Atterseerundfahrt ohne Schiff – aber mit Strom

Tour-Report ZOE

Tour-Report ZOEmy1ecar Renault ZOE Tagebuch

Auch wenn es mit dem Aufladen noch Probleme gibt – die Freude an meinem eigenen Elektroauto lass ich mir so schnell nicht nehmen. Heute wollte ich mal eine etwas längere Strecke fahren, um die Reichweite zu „erfahren“.

Am Atterse kann man mit der ansässigen Atterse-Schifffahrt die große Seerundfahrt buchen, jedoch Elektroautos muss man hierzulande eher noch suchen. Nicht auf dem Wasser (was auch wunderschön ist), sondern am Ufer dessen wollte ich heute einmal die Reichweite meines fröhlich blauen ZOEs testen. Laut NEFZ wird dieser mit 210 km angegeben. Dieser Zyklus erlaubt es Elektroautos miteinander zwar gut zu vergleichen, praxisnah ist er jedoch nicht. Renault selbst gibt im städtischen Alltag ca. 100 km (Winter) bis 150 km (Sommer) an. Von anderen ZOE-Kollegen weiß ich, dass aber auch durchaus bis zu 170/180 km zu schaffen sind.

Der Attersee ist die ideale Teststrecke, da eine einfache Umrundung ca. 50 km sind, meist eben in Ufernähe verläuft und die erlaubten Geschwindigkeiten meist zwischen 50 und 80 km/h liegen. So kann man also relativ sparsam fahren und hat einen schönen Ausblick dabei.

Gleiten statt Hetzen, Genießen statt Ärgern

Das Fahrverhalten vom ZOE ist einfach nur genial. Nach meinm vierwöchigen Leaf-Test im Herbst 2012 habe ich befürchtet, dass sich der ZOE womöglich schlechter fahren könnte. Diese Zweifel sind nun weggeblasen. Obwohl der ZOE mit seinen max. 65 kW Motorleistung und 220 Nm einiges weniger mitbringt wie der Leaf mit 80 kW und 280 Nm fühlt er sich genau so spritzig und dynamisch an. Die Beschleunigung ist für so ein Kompaktwagen sehr sportlich, die Straßenlage könnte nicht besser sein (der Leaf ist hierbei etwas schwammiger, sänftenhafter) und überhaupt – es geht alles so wunderbar leichtgängig: Die geschwindigkeitsabhängige Servolenkung könnte nicht besser sein, das „Strompedal“ lässt sich sehr gut dosieren und die Bremsen sind so wie sie sein sollen: Sehr wirkungsvoll aber nicht unangenehm bissig wie bei manch anderen Neuwagen.

TFT-Displays – gleich 2 Mal

ZOE Cockpit Armaturen

Mir persönlich gefallen die TFT-Instrumente (Armaturentafel und Multimedia-System) des ZOEs extrem gut. Am Anfang war ich vom digitalen Tachometer nicht ganz so begeistert, hat man doch mit analogen Instrumenten einen besseren Überblick. Aber irgendwie ist es auch Gewohnheit. Besonders schön gelöst finde ich den Econometer (andere Hersteller sprechen auch von Powermeter), der den Drehzahlmesser der Benziner nicht nur ablöst, sondern in den Schatten stellt. Ist bei einem Drehzahlmesser bei 0 Schluss, geht bei einem Econometer der Spaß erst los. Geht dieser unter die Neutralstellung weiß man, nun produziert der ZOE Strom, der in die Batterlie lädt. Warum Renault jedoch für Stromverbrauch die Farbe Grün gewählt hat und für Strom-Produzieren blau entzieht sich meiner Logik. Persönlich hätte ich es umgedreht.

Am Ende der Fahrt zum Tour-Report

Die Strecke um den See lässt sich sehr schön sparsam fahren. Das sparsame Fahren fällt mir jedoch noch etwas schwer, da einfach das fast lautlose Beschleunigen eine Faszination für sich ist. Begleitet von einem dezenten „Düsensound“ bereitet das wahre Freude. So vie Spaß kann umweltfreundliche Mobilität machen. Am Ende der Fahrt oder auch während dessen kann man sich den Tour-Report einblenden lassen. Dieser zeigt einem den Durschnittsverbrauch, den Gesamtverbrauch und – besonders interessant – die gesparte, also gewonnene Energie an. Und wenn man sparsam fährt, wird das „grüne Blatterl“ auch immer größer.

Mit einer Fahrt von 89 km (etwas mehr als nur rund um den See) komme ich wieder zurück. Restreichweite würden mir noch ca. 50 km bleiben. Das ergibt fast 140 km Reichweite. Für den Anfang ganz okay, aber hoffentlich ist da künftig auch noch mehr drin, bzw. des öfteren sind die Reichweiten-Angaben auch etwas pessimistisch, um niemanden so schnell in eine Strom-Panne zu manövrieren. Weitere Reichweiten-Erfahrungen werden jedenfalls folgen.

 

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