Elektroauto-Skeptiker begegnen einem sehr oft mit dem Argument, dass die Batterien/Akkus der Autos so schädlich wären und man sie nicht recyceln kann. Gerade deswegen achten Hersteller von Elektromobilen besonders auf eine sinnvolle Weiterverwendung der Akkus.
Akku-Recycling ist Ehrensache
TESLA Motors haben eine Recycling-Strategie, bei der bereits jetzt 60% ihrer Akkus recycelt werden können. Mit zunehmender Anzahl von produzierten Batteriepaketen werden wird der Recycling-Prozentsatz sich sogar auf 90% erhöhen. Bei Renault ist es sogar vertraglich festgelegt, dass ihre Miet-Akkus später in ein Recycling-Programm übergehen werden. Davon abgesehen sind Lithium-Ionen-Akkus sehr gut recycelbar, da sie eigentlich nur aus einem Plastik-Gehäuse bestehen, welches mit Lithium beschichteten Folien gefüllt ist.
Bevor Akkus überhaupt recycelt werden müssen, weil die Leistungskapazität für den Betrieb in einem Elektroauto nicht mehr ausreicht, können sie noch viele Jahre als mobiler oder stationärer Stromspeicher verwendet werden.
BMW gibt gebrauchten Elektroauto-Batterien eine zweite Chance
Nach einem erfolgreichen sechsmonatigen Probebetrieb sind heute in Hamburg zwei von Vattenfall und BMW entwickelte Second-Life-Batteriespeicher in den Regelbetrieb gegangen. Damit werden gebrauchte Batterien, die zuvor in Elektrofahrzeugen des Autoherstellers verwendet wurden, weiter genutzt. Sie verfügen nach dem Fahrzeugleben in der Regel noch über eine hohe Kapazität und wurden zu stationären Speichersystemen zusammengeschlossen. Nun werden sie als flexible Speicher für erneuerbare Energien und zur Sicherung der Stabilität des Stromnetzes eingesetzt. Sie können als Leistungspuffer für Schnell-Ladestationen sowie zur Speicherung von Solarstrom und zur Erhöhung des Eigenverbrauchs genutzt werden.
Die Projektkooperation von BMW und Vattenfall ist zunächst auf fünf Jahre angelegt und untersucht mögliche Einsatzgebiete für „Second Life“-Batterien. Die Projektpartner erhoffen sich dabei neue Erkenntnisse über mögliche Einsatzgebiete für diese Batterien sowie zum Alterungsverhalten und der Speicherkapazität gebrauchter Lithiumionen-Batteriemodule aus Elektrofahrzeugen.
Quelle: ampnet/jri
Eine wirklich sinnvolle Sache. Wenn die Preisentwicklung so weitergeht, wird das vielleicht schon in wenigen Jahren zu einer Killeranwendung: Recyclingakkus als Zwischenspeicher für selbst produzierten Strom aus Wind- oder Solaranlagen… Autark und dabei auch noch Geld gespart 😉
Seh ich auch so. Bei Wind- und Sonnenenergie war bis jetzt immer das größte Problem, dass die Stromerzeugung nicht konstant ist, dh. es gibt starke Schwankungen bedingt durch Wetter, Dunkelheit und Jahreszeiten. Durch Speicher- und Pufferbatterien kann man das wunderbar ausgleichen und es sind so auch Insel-Lösungen (ohne öffentlichen Stromanschluss) realisierbar.
Speicherlösungen waren bis jetzt immer sehr teuer. Dadurch dass die Batteriepreise fallen und gebrauchte Elektroauto-Akkus für Nachschub sorgen, könnte das wirklich ein sinnvoller Kreislauf werden.