BMW i3 Probefahrt-Termin in Wien: Kurz aber oho!

Leider hatte ich bis jetzt noch nicht die Möglichkeit, den BMW i3 persönlich zu testen. Thomas Hochreiter (drive-electric.at) testete aber vor kurzem das erste Elektroauto der Bayern und stellt uns seinen Erfahrungsbericht der leider viel zu kurzen Testfahrt als Gastautor zur Verfügung. Besten Dank und viel Spaß mit dem Bericht.

Foto: BMW Deutschland
Foto: BMW Deutschland

Elektrisch zur Elektroauto-Probefahrt

Thomas Hochreiter: Da es laut BMW über 1.000 Anfragen zu Probefahrten mit dem i3 gab, konnten meine drei E-Mails leider auch nach drei Wochen nicht beantwortet werden. So entschloss ich mich persönlich anzurufen und hatte gleich nächste Woche einen Termin beim BMW Allradzentrum in Wien. Endlich, die Probefahrt mit dem i3 von BMW war zum Greifen nahe.

Erster Eindruck zur Fahrt nach Wien mit meinem iMiEV: „Ohje – Stau na das wird ne Fahrt.“ Endlich komme ich mit 30 min. Verspätung an und nach freundlichem Nachfragen bekam ich auch einen eigenen Parkplatz mit Ladeanschluss. Leider ist mir Alles etwas zu schnell gegangen, wodurch ich leider total vergessen habe Fotos zu machen. (Anm. Redaktion: deswegen haben wir den Bericht mit Pressefotos von BMWi illustriert)

Probefahrt – kürzer als geplant

Nach dem üblichen bürokratischen Teil, Führerschein kopieren und Autogrammstunden fuhr der Verkäufer mit dem BMW i3 vor. Da leider ein i3 in einem Unfall verwickelt wurde schrumpfte meine Probefahrt auf 45 min, statt den geplanten 1,5 Stunden. Aus diesem Grund ging die Einweisung in das Fahrzeug ganz fix.

Das Interieur des i3

Im Innenraum ist alles auf „Öko“ getrimmt. Nicht das, was man von einem BMW erwartet – aber es ist einmal etwas anderes und gefällt mir besser als die ganzen Standards, die man sonst in jedem Auto findet. Der Schalthebel ist beim Lenkrad – im Gegensatz zum Tesla – ziemlich klobig und gewöhnungsbedürftig, auch was für Grobiane ;-), denn abbrechen kann man das Ding nicht.

Foto: BMW Deutschland
Foto: BMW Deutschland

Auf die Plätze, fertig, los!

Start/Stop-Knopf drücken, Wahlhebel auf „D“ und Bremse loslassen. „Nanu – was ist jetzt habe ich ihn nicht gestartet? Kurzer Testdruck aufs Strompedal und der i3 springt nach vorne. Von meinem i-MiEV bin ich verwöhnt, dass er im Kriechgang fährt, wenn man die Bremse löst. Anfängerfehler – nun geht’s endlich auf die  Straße, Reichweite liegt bei 103 km.

„Nanu wo sind die Autos? Nichts, ich hatte freie Fahrt und konnte somit gleich die volle Beschleunigung des i3 ausprobieren. Unbeschreiblich wie der nach vorne zieht! Mit einem „Klong“ und einer Warnung, dass diese Fahrweise nicht ökonomisch ist, beendete ich das Beschleunigungsmanöver wieder. Auch die Rekuperation ist super – bis zum Stillstand ohne einmal die Bremse zu benutzen.

Der RangeExtender, den es galt zu finden

Mein Test-i3 hatte eine RangeExtender, den ich sogleich testen wollte. Wie ist das Motorengeräusch im Innenraum, spürt man die Vibration?

Nach dem Auffindender Steuerung im Menü wählte ich den Punkt: Fahrzeugeinstellungen -> RangeExtender ->OK. Dies wurde mit der Meldung erwidert: „RangeExtender kann nicht aktiviert werden. Die Ursache finden sie im Handbuch.“

Nach langem Suchen fand ich kein Handbuch im Auto und so versuchte ich Infos über den Bord-Computer herauszufinden und siehe da Handbuch… „Diese Funktion ist zu ihrer Sicherheit während der Fahrt gesperrt.“ Also kurz an den Straßenrand und Suchen – ah da stehts ja: „Der RangeExtender lässt sich erst bei einem Akkustand von 75% aktivieren und aktiviert sich bei einem Akkustand von 20% selbstständig.“

Foto: BMW Deutschland
Foto: BMW Deutschland

 

Weitere nennenswerte Funktionen sind z.b. der intelligente Tempomat, den ich gleich einmal auf 50 km/h stelle. So nimmt der i3 dir nicht nur das „Strom-geben“ ab, sondern richtet sich auch nach dem Vordermann. Wird dieser langsamer, so entschleunigt auch der i3 – bleibt der Vordermann stehen, so bleibt auch der i3 stehen. Nur lenken muss man noch selbst.

Für die Autobahn gibt es sogar ein eigenes Stauprogramm, bei dem er sich wieder an den Vordermann hängt und bis 30 km/h selbstständig fährt und sogar auch lenkt. Da in der Umgebung zwar eine Autobahn war, aber ausnahmsweise kein Stau, konnte ich diese Funktion leider nicht testen.

Einmal Einparken bitte!

Die letzte getestete Funktion ist die automatische Einparkhilfe: Ist sie einmal aktiviert, darf man nicht schneller als 30 km/h fahren, da sie sich sonst wieder deaktiviert. In Wien eine nicht so tolle Sache – das Ganze endete mit einem Hup-Konzert und fluchenden Autofahrern.

Dann – endlich habe ich eine Nebengasse gefunden, wo kein Verkehr ist. PDC (Park Distance Control) gleich aktiviert und mit 30 km/h entlang der Parkbuchten gefahren; mit der Warnung „Um Parkvorgang zu beginnen, Fahrzeug anhalten und Blinker setzen“ war ich auch schon wieder an der Parkbucht vorbei. Das nennt man Eingewöhnungsphase, nächster Versuch – die Warnung erscheint, Vollbremsung, „Um den Parkvorgang zu beginnen weiter nach vorne fahren“, verdammt – zu früh, endlich die Meldung „Blinker setzen und Lenkrad loslassen, PDC Taste drücken und Halte“. Dder i3 legt selbstständig den Rückwärtsgang ein und parkt sich in die kleine Lücke ein.Eingeparkt habe ich vorne und hinten nicht einmal mehr 10 cm Platz. Für Leute, die dieses Einparksystem benötigen, stehen jetzt vor einem großen Problem – wie komme ich da jetzt wieder raus ?

Gott sei dank zeigt das Einparksystem auch die Distanz optisch und nicht nur akustisch an. So konnte ich spielerisch auch wieder aus der Lücke heraus.

Foto: BMW Deutschland
Foto: BMW Deutschland

Wie die Zeit vergeht

Die Zeit wird knapp, ich muss wieder retour, lustigerweise habe ich nach 15 km Fahrt den bayrischen Stromer mit 102 km wieder abgestellt.

Fazit:
An sich ein tolles Fahrzeug, bei der Ausstattung sollte man besser auf dunkle Innenausstattung achten, da das fast weiße Lenkrad nur die ersten 3 Monate weiß bleiben wird. Die Federung ist sehr hart und man spürt jede Unebenheit, Kopfsteinpflaster sind nicht gerade angenehm.

Die ganze Technik im Fahrzeug ist für den Laien sehr unübersichtlich, aber wenn man genug Zeit hat, sich mit den Knöpfen vertraut zu machen, geht die Steuerung recht flüssig von der Hand. Die Außenoptik ist gewöhnungsbedürftig aber mit der richtigen Farbauswahl auch schön.

Weiterführende Infos zum i3:
www.bmw.de/de/neufahrzeuge/bmw-i
ecomento.tv/modelle/bmw-i3

 

2 Kommentare zu „BMW i3 Probefahrt-Termin in Wien: Kurz aber oho!“

  1. Danke für den Bericht!! Ich hab mich im Dezember auch für eine Probefahrt über die österreichische Homepage angemeldet – leider nie eine Rückmeldung bekommen 🙁 Schade, und der lokale (nicht „i-„-zertifzierte) BMW Händler hat mich nur ungläubig angeschaut, als ich nach einem Elektro-Auto gefragt habe 😉
    Hab ihn daher nur im stehenden Zustand auf der Energiesparmesse „beäugt“…
    Die Optik des i3 ist etwas gewöhnungsbedürftig – aber in der richtigen Farbe schon recht futuristisch-schick. Die Assistenzsysteme würden mir auch gefallen… und die Verarbeitung wirkt schon recht hochwertig – mir gefallen die neuen Materialien/Oberflächen, die hier eingesetzt wurden…
    Aber eben wegen Kofferraumgröße und dem Preis ist dann doch ein Renault Zoe bestellt worden ….

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