Wird 2013 ein gutes Jahr für Elektroautos? (1. Teil)

Hoffentlich hat noch niemand geglaubt, ich hätte meinen Blog über Elektroautos eingestellt oder ich wäre gänzlich verschollen. Aber Ende November bis Mitte Dezember hat es mich 3 Wochen an das schönste Ende der Welt verschlagen – nach Neuseeland. Es war eine tolle Zeit, das Land ist atemberaubend schön und wir waren sogar mit einem partiell elektrischen Auto unterwegs. Dazu aber evtl. einmal in einem anderen Bericht. Nach einer längeren Jetlagphase kam dann gleich Weihnachten, Silvester und schwups – jetzt sind wir schon wieder im nächsten Jahr!

Hoffentlich schlägt’s in 2013 nicht allzu oft dreizehn – vor allem für unsere geliebten Elektroautos, die außer Industrie und Politik eigentlich schon viel mehr haben möchten, als so mancher glaubt. Wie auch immer – nachträglich wünsche ich dir und euch allen ein wunderschönes neues Jahr! Viel Spaß, Glück, Gesundheit und vielleicht wird es ja beim einen oder anderen das Jahr des Elektroautos! Den Herstellern und Befürwortern von Elektroautos wünsche ich auch besonders viel Glück und viel Erfolg bei allen Bemühungen!

2013 – einige Neuvorstellungen – aber auch Verzögerungen und Absagen!

Das neue Jahr wird sicher ein wichtiges Jahr für das Elektroauto werden, aber zum großen Durchbruch wird es wohl auch heuer noch nicht kommen. Auf vielen Internetseiten u. in Tageszeitungen ist immer wieder davon zu lesen, der Hype um das Elektroauto sei vorbei. Schon möglich, dass 2011 die Euphorie größer war als 2012. Auch werden auf den Automessen fast wieder weniger Elektroauto-Studien gezeigt, aber trotz allem – es geht voran, zwar langsamer als es vielen lieb ist – aber gut Ding braucht Weile. Eine interessante Grafik dazu habe ich auf dem Blog des Fraunhofer-Instituts gefunden. In der sogenannten Gartner-Kurve könnte man wahrscheinlich 2011 dem höchsten Punkt der Kurve zuordnen, 2012 dem tiefsten und hoffentlich 2013 auf dem Weg zum „Pfad der Erleuchtung“. Der Artikel dazu ist hier zu finden: http://blog.iao.fraunhofer.de/home/archives/1544.html

 

Gartner-Kurve - Tal der Tränen
Quelle: Fraunhofer Institut

 Wie schaut es nun 2013 mit neuen Modellen am E-Automarkt aus?

RENAULT: Ein großer Meilenstein in der Geschichte der Elektromobilität könnte der „erst heuer“ erscheinende Renault Zoe werden. Eigentlich sollte er ja Ende 2012 in Österreich und Deutschland eingeführt werden. Leider gab es immer wieder Verzögerungen und der Marktstart wurde sehr oft verschoben. Besonders schlimm ist das für die sogenannten ZOE-VIPs, die in ihrer großen Euphorie das Auto schon vor über einem halben Jahr registriert haben. Und – ja ich oute mich hiermit – ich gehöre auch zu diesen Early Adopters, die endlich ihr Benzinauto gegen ein eigenes Elektroauto auswechseln möchten. {:-) Dazu demnächst aber auch mehr hier auf Elektroautor.com.

Renault ZOE Modellauto

Um den bereits für den Renault Zoe registrierten Kunden die Wartezeit etwas zu versüßen, gab es immer wieder kleinere Aufmerksamkeiten. Vor kurzem wurden in Österreich diese süßen Automodelle des ZOEs verschickt – sogar mit E-Ladesäule.Zu kaufen gibt es dieses Modell zur Zeit nur vereinzelt auf ebay. Andere Z.E.-Modelle u. auch Miniaturausgaben vom Leaf, Ampera und iMIEV habe ich übrigens im Menü E-Shop zusammengestellt.

Beim Zoe kommt ein rein elektrischer Antrieb mit 65 kW und 210 Nm zum Einsatz. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 135 km/h abgeregelt, die Reichweite der 22-kWh-Akkus soll bei bis zu 210 Kilometern liegen. Besonders innovativ an diesem Fahrzeug ist vor allem die Klimatisierung per Wärmepumpe, das Info- und Entertainment-System R-Link und das flexible Ladesystem Caméléon, welches sogar zu Hause eine Schnellladung mit 400 V in 1 Std. ermöglicht. Besonders wichtig ist meiner Meinung aber auch, das sehr gelungene moderne Design und der attraktive Preis ab € 20.780,- (zusätzlich Batteriemiete).

In Deutschland war der ZOE ja bereits auf Messen zu sehen – so auf der eCarTec. In Österreich wird er die Woche auf der in Wien statt findenden Vienna Autoshow erstmalig dem Publikum vorgestellt. Aus mehreren Quellen (z.B. dem Messemagazin) ist zu entnehmen, dass der ZOE in Österreich u. Deutschland im ersten Halbjahr 2013 eingeführt wird.

BMW: Bei den deutschen Automobilherstellern schaut es mit Elektroautos auch weiterhin eher düster aus. Ein großer Hoffnungsträger ist jedoch BMW. Schon längere Zeit wird an dem rein elektrischen Kleinwagen i3 und dem Hybrid-Modell i8 getüftelt. Heuer soll es, wenn es nach Plan läuft, so weit sein, dass er das Licht der Welt erblickt und für ca. € 40.000,- am Markt zu haben sein wird. Der Elektromotor des BMW i3 Concept Coupé erbringt eine Leistung von 125 kW u. ein Drehmoment von sportlichen 250 Nm. Dabei wird die Kraft über ein einstufiges Getriebe BMW-typisch direkt auf die Hinterräder übertragen.

BMWi_i3_Coupe_image02
Die aktuelle Studie des BMW i3 Concept Coupe nähert sich immer mehr der späteren Serienversion an. So sind z.B. die fast vollflächig verglasten Seitentüren der ersten Studie nun eher konventionellen gewichen. Quelle: BMW Deutschland

BMW setzt bei diesem E-Car besonders auf den HighTech-Werkstoff Carbon, um die Effizienz zu erhöhen und die schweren Batterien zu kompensieren. Um so mehr wundert es mich ein wenig, dass die Reichweite wie so oft nur bei 160 km liegen soll. Auf jeden Fall bin ich auf BMWs Interpretationen der Elektromobilität sehr gespannt. Dass der bayrische Premium-Hersteller es mit den Elektroautos ernst meint, sieht man auch daran, dass es eine umfassende und sehr selbstbewusste Strategie zu deren Vermarktung gibt. So soll es ähnlich wie bei Apple eigene Stores geben, die nur die neu gegründet Submarke „i“ mit deren Elektroautos dem Publikum näher bringen soll.

Am Flughafen München werden ja gerne oft großflächig und mit viel Aufwand neue Automodelle präsentiert (so zuletzt der A1). Dass der Airport-Christkindlmarkt jedoch diesmal mit Elektroauto-Werbung geschmückt war, hat mein e-mobiles Herz gleich höher schlagen lassen. Da hat’s dann gar keinen Glühwein mehr gebraucht. {:-) Foto: www.picup.at

VOLKSWAGEN: Das Engagement für die leise elektrische Mobilität bei bei VW ist leider nach wie vor eher gering. Der Golf Blue-e-motion funktioniert zwar bereits ziemlich perfekt, aber auch hier gibt es weitere Verzögerungen. 2013 wird es wohl nichts mit dem rein elektrischen Golf. Der wahrscheinliche Erscheinungstermin wird vermutlich Anfang 2014 sein. Dafür kommt ziemlich sicher der up! als Elektro-Version daher. Der Motor des VW E-up! leistet bis zu 60 kW und bietet ein max. Drehmoment von 210 Nm. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 130 km/h, die Reichweite wird mit bis zu 150 Kilometern angegeben. Preislich wird er ca. bei € 22.000,- bis 24.000 liegen. Besonders stolz ist man bei VW auf Combined Charging, einem neuen Lade- bzw. Stecker-Standard, der sowohl mit Type 2-Steckern mit Wechselstrom als auch mit neuen Gleichstrom-Schnell-Ladesystemen umgehen können soll. Dieses kommt beim E-up! bereits zum Einsatz.

VW E-up gelb elektrisch
Foto: Volkswagen Deutschland

Weitere Neuvorstellungen und Aussichten für das Jahr 2013 im demnächst erscheinenden 2. Teil. Gibt eben doch immer mehr zum Sagen, als man meint.

Übrigens – aufmerksamen Lesern ist vielleicht aufgefallen, dass ich meinen Blog ehemals www.elektroautor.com nun www.Elektroautor.com nenne. Wie gefällt euch der neue Name? Auch habe ich das Logo leicht modifiziert. Für die Silhouette ist der neue ZOE „Modell“ gestanden. Aber keine Angst, auch wenn ich vor habe, mir den ZOE zu kaufen, werde ich weiterhin bemüht sein, auch über andere Modelle möglichst objektiv und fair zu berichten.

Euer Elektroautor! {:-)

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