Tag 3 der Strombaustelle: Der Rahmen des Verteilerkastens findet seine Bestimmung in der Wand. Mein Elektriker zückt gekonnt die Montageschaumpistole.
Die Vertiefung für den Unterputzverteiler habe ich bereits gestemmt – obwohl etwas Feinschliff war noch vonnöten. Franz U., mein Elektriker, hat noch etwas nachgebessert, den Schrank einjustiert und dann wurde fleißig ausgeschäumt. Der Montageschaum gibt dem Verteilerschrank den nötigen Halt. Zur Sicherheit hat Franz auch noch die Rückwand über sechs Bohrlöcher durchs Metall mit Schaum gefüllt.
Im nächsten Schritt haben wir die verschiedenen Kabeleinführungen verlegt. Links vom Verteilerkasten gehen zwei Schläuche weg: Einer für das Erdkabel (5 x 10 mm2), wobei es nicht notwendig ist das gesamte Kabel in einem Schlauch im Erdreich zu verlegen. Der zweite Schlauch ist das sogenannte „Leerrohr“, das einen in der Zukunft davor bewahren soll, wegen einem später notwendig werdenden Kabel erneut aufgraben zu müssen. In meinem Fall könnte das ein eigener Stromkreis für einen späteren Carport sein, oder ein Netzwerkkabel für die Ladestation. Wie auch immer – so ein Plastikschlauch kostet nicht viel. Den Bagger nochmals zu bestellen viel mehr.
Von unten laufen die Zuleitungen des Energie AG-Verteilers in den Schrank, so auch die Erdung und ein Leerschlauch. Da in meinem Haus alle Stromkreise vom Dachboden aus verteilt werden, müssen diese auch dort hinauf. Zum Glück bietet die hinterlüftete Holzfassade ausreichend Platz, um die Schläuche darunter verschwinden zu lassen. Fein säuberlich habe ich an der Ecke die kurzen Profilbretter abgeschraubt, die Schläuche verstaut und das Ganze wieder verschlossen.
Fledermaus verzögerte Bauarbeiten
Unter einem der Bretter hat sich ein neuer Mitbewohner niedergelassen. Seelenruhig schlief dort eine kleine Fledermaus. Mir war natürlich sofort klar – eine Tierrettungsaktion steht jetzt am Programm. Ganz vorsichtig wollte ich sie auf ein Holzbrett hieven, um sie zu einem anderen Plätzchen zu übersiedeln. Dieses kleine Wesen war aber ärger verschlafen, wie wenn ich früh raus muss. Sie machte nur ganz zaghafte Bewegungen, einem Faultier ähnlich.
Vorsichtig stupste ich sie an und dann hielt sie sich vertrauensvoll an meinem Zeigefinger fest. So konnte ich sie dann zum Gartenhaus hinüber bringen, wo ich sie auf einen Balken unter dem Dach setzte. Hoffentlich nimmt sie mir die Zwangsübersiedlung nicht böse, aber ihr alter Schlafplatz musste den Kabelschläuchen weichen. Tja – jeder muss seine Opfer bringen, auch die kleine „Flattermaus“.
Die nächsten Arbeitsschritte werden Folgende sein:
• den überstehenden Montageschaum entfernen
• die Schläuche in den Wänden mit Beton verspachteln
• den Vollwärmeschutz (8 cm stark) nach links weiter verlegen, damit der Verteilerschrank bündig eingebettet ist. Ansonsten könnte Feuchtigkeit in diesen eindringen und Wasser und Strom ist kein gutes Team.
Da unser Klima gerade von den leicht verspäteten Eisheiligen beherrscht wird, werde ich mit den Betonierarbeiten etwas warten. Unter 5°C ist das weniger empfehlenswert und bei zweistelligen Temperaturen macht die Baustelle auch wieder mehr Spaß.
… so ca. ab tag 35 kannst du die story als drehbuch für „hinterholz II“ verkaufen. 😉
Du bist auf alle Fälle der erste Schauspieler, den ich dafür buchen werde. {:-)