Renault wird mit Ende der Saison 2017/2018 im Juli nächsten Jahres aus der Formel E aussteigen. Nach Ablauf der vierten Formel E-Saison wird der französische Automobilhersteller seine Motorsportressourcen auf die Formel 1 konzentrieren. Im Gegenzug wird dafür der strategische Partner von Renault, Nissan, ab 2018 in die elektrische Rennserie einsteigen.
Das Renault e.dams Team ist Gründungsmitglied der Formel E. In den ersten drei Jahren gewann die französische Equipe dreimal in Folge den WM-Titel. 2015/1016 kam der Sieg in der Fahrerweltmeisterschaft hinzu.
[box]«Nach drei großartigen Jahren und dem Gewinn von drei WM-Konstrukteurstiteln freuen wir uns auf eine spannende vierte Formel E-Saison», sagt Thierry Koskas, Executive Vice President Sales & Marketing der Renault Gruppe. «Als Pionier in der Elektromobilität haben wir in der Serie viel Erfahrung mit High-Performance-Elektrofahrzeugen und Energiemanagement gesammelt. Dies kommt direkt unseren Kunden zugute. Nach der vierten Saison wollen wir unsere Kräfte voll und ganz darauf konzentrieren, unsere ehrgeizigen Ziele in der Formel 1 zu erreichen», so Koskas weiter.[/box]
Nissan steigtab Herbst 2018 in die Formel E ein.
Mit Beginn der Saison 2018/2019 nimmt das Unternehmen als erster japanischer Automobilhersteller an der vollelektrischen FIA-Rennserie teil.
[box]„Wir sind Pioniere der Elektromobilität und blicken gleichzeitig auf eine lange Motorsporthistorie zurück. Es liegt also nahe, diese beiden Kernkompetenzen zusammenzubringen und in der Formel E anzutreten“, sagt Daniele Schillaci, Executive Vice President, „Die stetig wachsende Rennserie bietet uns eine global sichtbare Plattform, um unsere Unternehmensvision Nissan Intelligent Mobility einer neuen Generation von Motorsport-Fans näherzubringen.“[/box]
Elektrischer Motorsport im Zentrum der großen Städte
In der 2014 gestarteten FIA-Meisterschaft Formel E treten Teams und Hersteller mit vollelektrischen Antrieben an. Die Rennen finden auf eigens eingerichteten Straßenkursen in den Zentren großer Städte rund um die Welt statt.
„Ein großer Tag für die Rennserie“, kommentiert Alejandro Agag, Gründer und CEO der Formel E, den Einstieg von Nissan. „Es ist nicht nur großartig, einen neuen Hersteller in der Formel E Familie willkommen heißen zu dürfen – besonders freue ich mich, dass mit Nissan nun die erste japanische Marke in die Serie einsteigt. Dies unterstreicht, wie wahrhaft global die elektrische Revolution ist. Japan steht bei neuen Technologien stets an vorderster Front und hat eine der größten Fangemeinden in der Formel E. Der Wandel hin zu einer nachhaltigen Mobilität ist da, und er ist unaufhaltsam. Ich freue mich darauf, in der fünften Saison das Nissan Logo auf den neuen Fahrzeugen zu sehen.“
Nissan wird im Herbst 2018 mit Beginn der fünften Saison in die Serie einsteigen; ab diesem Zeitpunkt gelten neue Chassis- und Batteriespezifikationen. Weitere Informationen zur Nissan Teilnahme werden zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.
Die vierte Saison der Formel E beginnt im Dezember 2017 und läuft bis Juli 2018. Die Meisterschaft macht unter anderem in Hong Kong, Berlin, Paris, New York und Montreal Station.
Quelle: Renault und Nissan Österreich
Elektroautor dazu…
Renault schreibt schon seit Ewigkeiten Motorsport-Geschichte und hat die Formula E mit aufgebaut und extrem viel technische Know-How dazu beigetragen. Persönlich finde ich es sehr schade, dass sie nun aus der sauberen und leisen Formel E aussteigen. Die nächste Generation der Formula E-Sportboliden wird sicher nochspannender werden, da es mehr Power, größer Batterien und ein neues Fahrzeug-Design geben soll. (Siehe: ecomento.de und e-formel.de)
Da Renault zumindest in der bewährten französich-japanischen Allianz mehr oder weniger von Nissan abgelöst wird, ist dies vermutlich für die Elektromobilität nicht wirklich von Nachteil. Technische Erkenntnisse aus dem Motorsport beeinflussen letztendlich auch die Fahrzeuge, die wir später in Serie vorfinden werden. Obwohl, wenn man sich die technischen Eckdaten der jetzigen Formula E genauer anschaut, könnten die Renn-Stromer sich von aktuellen E-Autos auch einiges abschauen – punkto Beschleunigung, Reichweite und Höchstgeschwindigkeit gibt es Serienfahrzeuge (Tesla, Rimac), die die Formel E-Autos sogar relativ leicht in die Schranken weisen könnten. Aber – wer weiß, vielleicht war das so gewollt von der FIA. So schnell will man der Formel 1 wahrscheinlich auch nicht mit der Strom-Variante die Show stellen. Oder?