Die Neuzulassungen der Elektroautos werden gerne mit den Vorjahresmonaten von 2013 verglichen – das ergibt meist ein gutes Bild. Vergleicht man die Zulassungen mit allen PkW-Zulassungen schaut das Ganze gleich weniger gut aus: Nur 0,39 % alle Neuzulassungen sind in Österreich Elektroautos.
Die Neuzulassungen des 3. Quartals 2014 bei Elektroautos in Österreich stimmen mich weniger optimistisch als beim 2. Quartal 2014. Vergleicht man den Juli 2013 mit dem heurigen ergibt sich noch ein gutes Bild: 135 E-Autos wurden in diesem Jahr in dem Sommermonat zugelassen, 2013 waren es nur 88 Stück. Im August 2014 gibt es erstmals weniger Zulassungen als im Vorjahresmonat. 2013 wurden hier 69 zugelassen, 2014 nur 64 Einheiten. Im September ist für heuer nur ein Fahrzeug mehr als voriges Jahr zu beglückwünschen.
Macht der Vergleich mit den Neuzulassungen von 2013 Sinn?
2013 gab es weniger Elektroauto-Modelle am Markt, die Bereitschaft E-Autos zu kaufen steigt laut Studien in der Bevölkerung leicht an und die Autos sind auch schon öfters zu sehen wie damals. So gesehen ist es eigentlich keine besonders großartige Leistung, wenn die Verkäufe bzw. Zulassungen gegenüber dem Vorjahr steigen. Wichtiger wäre es aus meiner Sicht den Anteil der neu zugelassen Elektroautos denen der zugelassenen Verbrenner-Fahrzeugen gegenüber zu stellen.
Nur 0,39 % aller Neuzulassungen sind 2014 Elektroautos!
Norwegen – das Paradies für Elektroautos zeigt uns ganz klar, wo die Reise hin gehen sollte. 15% aller Neuzulassungen sind mittlerweile elektrisch angetriebene Pkws. Den Vergleich sollte man sich besser für Deutschland oder Österreich ersparen, möchte man nicht frustriert werden.
2014 in Summe gerechnet sind NUR 0,39 % aller neu zugelassenen Autos Elektroautos. Betrachtet man die einzelnen Quartale gibt es bis auf das Sommer-Quartal 2014 keine großen Unterschiede: Quartal 1 – 2014: 0,36%, Quartal 2 – 2014: 0,44%, Quartal 3 – 2014: 0,37%. So rückt das Ziel 2020 bereits 250.000 Elektroautos auf österreichischen Straßen zu haben in genau so weiter Ferne wie die umstrittenen 1 Mio. Elektroautos in der Autobauer-Nation Deutschland. Letztendlich zählt der prozentuale Anteil an Stromern, wenn es zu nachhaltigen Veränderungen kommen soll.
Zwei neue Stromer sind mit am Start
Um jetzt nicht ganz in pessimistischer Stimmung zu verfallen, muss man auch festhalten, dass die Monate März/April/Mai und Juni die erfolgreichsten in Österreich sind. Wenn die Blumen anfangen zu sprießen und die Sonne lacht, kauft der Österreicher am liebsten Autos.
Erfreulicher Weise sind auch zwei neue E-Autos in der Statistik aufgetaucht: Der seit kurzem erhältliche Nissan e-NV200, der leider als LkW-Version in der Statistik so wie der Kangoo Z.E. nicht auftauchen wird, und der eigentlich erst ab Jänner 2015 erhältliche Kia Soul EV. Vermutlich handelt es sich hier um erste Vorführwagen für auserwählte Händler.
Der beliebteste Stromer im ganzen Land ist…
Der in Österreich so beliebte Franzose – der Renault ZOE – wurde diesmal erstmals an der Spitze abgelöst. Im Herbst-Quartal hat der BMW i3 mit 36,6% eindeutig die Nase vorn. Mit 18,7% kann sich dann der ZOE gegenüber dem VW e-up! behaupten und zumindest die Silbermedaille ergattern.
Dann folgen das Model S mit 10,8% vor dem Nissan Leaf, der mit 7,1% weitaus weniger beliebt ist, als in Deutschland.
Insgesamt sollte es laut den offiziellen Statistiken in Österreich und dem Bloggerkollegen Michael ca. 2.800 Elektroautos geben. Wie bereits öfters erwähnt, werden die Kangoo Z.E.-Lkw-Versionen und die Renault Twizys in der Statistik von Statistik Austria leider nicht erfasst. Grob geschätzt sind das vielleicht ca. 250 zusätzliche Elektroautos, wobei wir dann immerhin schon die 3.000-Marke geknackt hätten. Mühsam vermehrt sich das Elektroauto. {:-)
Alle Angaben sind ohne Gewähr.
Was sind eure Prognosen, wie es mit dem Verkauf der Elektroautos in Österreich – aber auch in Deutschland und der Schweiz weiter gehen wird? Wann erreichen wir Marktanteile von 1 – 2%?
Dafür ist jedoch das Angebot an Hybriden kräftig gestiegen.
Hersteller, die bisher die Produktion von Hybriden ablehnten, mischen jetzt kräftig mit.
Viele Potentielle Käufer von E-Autos haben sich wohl nun eher den Hybiden zugewendet.
Die haben die vermeintlichen Nachteile der einen E-Autos nicht. Da bei die Umwelt auf der Strecke bleibt interessiert nur wenige
Damit hat die Autoindustrie und die Mineralindustrie zumindest eine Verzögerung der massenweisen Einführung von E-Autos erreicht. Das diese Fahrzeuge jedoch nur wenigen helfen, vor allem eben in erster Linie der traditionellen Autoindustrie und der Mineralölindustrie, möchte wohl noch keiner so richtig erkennen.
Aus meiner Sicht sind die meisten Hybriden total überteuert erst recht dann, wenn sie in Kombination mit den SUV angeboten werden. Da sprudelt der Profit!!!!
Ich glaube, das die E-Mobilität erst für mehr Käufer interessant wird, wenn Sie preiswerter angeboten wird wie ein vergleichbarer Verbrenner und die Gesamtkosten für ein E-Auto (Anschaffung, Instandhaltung und Betrieb) mindestens nicht höher sind als bei traditionellen Autos. Erst dann wachen die „Buchhalter“ ob in der Industrie oder in der Familie auf und haben mehr als ein müdes Lächeln für die E-Mobilität übrig.
Plötzlich wird z.b Reichweite eine eher untergeordnete Rolle spielen.
Dieser Meinung bin ich auch. Der Erfolg der EVs wird definitiv über den Preis definiert. Da somit auch noch kein grosses Geld zu verdienen ist, sind die grossen Automobilhersteller auch wenig daran interessiert. Zum Glück gibt es neue Player wie Tesla die endlich Druck auf die grossen aufsetzen.
Mit den Gesamtkosten TOC bin ich jedoch sehr zuversichtlich. Bereits einige elektrische Modelle sind, zumindest mit etwas an Fahrleistung im Jahr, günstiger als vergleichbare Benziner. Daher denke ich, wird mit unter auch die kommerzielle Nutzung an Bedeutung in der Elektromobilität gewinnen. Dies da im kommerziellen Umfeld die TOC stärker gewichtet werden. Private sehen leider zu oft nur die Anschaffungskosten. Und bis die günstiger als herkömmliche Fahrzeuge werden wird wohl noch ein zwei Jahre vergehen. Grundsätzlich bin ich aber auch da zuversichtlich, dass die Anschaffungskosten günstiger werden können. Spätestens dann wird keiner Hersteller mehr um Elektrofahrzeuge herum kommen. Nur Personen mit extrem grossen täglichen Fahrleistungen werden dann noch Verbrenner-Autos kaufen.
Aber gerade für Personen mit hoher Fahrleistung spielen die Kraftstoffkosten ein wichtige Rolle. Der Tesla mit den gratis Superchargern ist da schon ein interessantes Modell, vor allem für Selbständige.
Natürlich ist er noch nicht in der Passat-Preisklasse angekommen, aber mit dem Model III schaut das schon ganz anders aus…
Die nächste Generation an Elektroautos wird laut Mitsubishi wahrscheinlich schon günstiger wie Benzinautos sein – dann gibt es hoffentlich dann keine Ausreden mehr:
http://www.kfz-betrieb.vogel.de/elektromobilitaet/articles/443133/
Das mit den Hybriden wird sicher mitunter auch ein Grund sein, dass die Verkäufe nachlassen bzw. nicht steigen. Ich sehe die Hybridisierung auch großteils aus Augenauswischerei – vor allem, wenn man sieht, was da dem Kunden teilweise angedreht wird. 270 PS Benzin werden dann von einem 40 PS Elektromotor unterstützt – oder so ähnlich. Wirklich oft lächerlich.
Ein Blogger-Kollege hat das auch sehr gut geschrieben:
http://myampera.wordpress.com/2014/05/13/fahrzeuge-mit-hybrid-antrieb/
Kann nicht nur zustimmen!
Dazu kommt noch, daß die Berechnungen des Kraftstoff-Verbauches bei Hybrid-Fahrzeugen extrem unrealistisch sind, aber die NOVA (die darauf basiert) dramatisch abstufen läßt. Sogsehen erhalten Hybrid-Fahrzeuge fast die gleiche Förderung (quasi Wegfall der NOVA) wie reine Elektrofahrzeuge, obwohl sie vermutlich den Großteil des zurückgelegten Weges Kraftstoff verbrennen wie alle anderen Benzin/Diesel-angetriebenen PKW.
Mit was für diletantischem Förderprogramm leben wir in Österreich
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