Nissan schließt 1.000ste Schnellladestation in Europa ans Netz

Nissan 1000_ charging station
Bei längeren Strecken das Um und Auf für den Nissan Leaf – Chademo Schnellladestationen. Foto: Nissan Deutschland

 

Massiver Ausbau der Ladeinfrastruktur

Nissan treibt den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos konsequent voran: Der japanische Automobilhersteller hat jetzt die 1.000ste CHAdeMO Ladestation in Europa installiert. An den Säulen können die Akkus jedes kompatiblen Elektrofahrzeugs in nur 30 Minuten von null auf 80 Prozent aufgeladen werden – und zwar kostenlos. Mit Chademo-Ladern sind z.B. der Nissan Leaf und der Mitsubishi iMiEV ausgestattet.

Die gemeinsam mit dem britischen Energiespezialisten Ecotricity aufgebaute Jubiläumssäule steht südlich von London an der Autobahn M25, einer der meist befahrenen Straßen Europas. Sie verbindet die englische Metropole in östlicher Richtung mit Kent und weiter in Richtung europäisches Festland.

[box]„Dies ist ein Meilenstein für die emissionsfreie Mobilität. Ein eng geflochtenes Netz aus Schnellladestationen vergrößert den Aktionsradius von Elektrofahrzeugen wie den des Nissan Leaf und des demnächst auf den Markt kommenden Nissan e-NV200 erheblich“, erklärt Jean Pierre Diernaz, Direktor für Elektrofahrzeuge bei Nissan Europe.[/box]

Die jüngste Station ist Teil eines 195 Säulen umfassenden Ladenetzwerks in Großbritannien. Es verbindet wichtige Städte miteinander und schafft einen elektrischen Korridor durch das ganze Land – stets befindet sich eine Ladesäule in der für Elektroautos erreichbaren Nähe. Um ein möglichst flächendeckendes Netz zu schaffen, arbeitet Nissan mit verschiedenen Unternehmen wie IKEA, Moto, Roadchef, Welcome Break und anderen Vertragspartnern zusammen, auf deren Gelände Ladesäulen aufgebaut werden.

Weitere 800 Schnellladesäulen bis Ende 2014 geplant

Die Zahl von CHAdeMO-Ladestationen in Europa hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Waren es 2010 gerade einmal 16 Stationen, werden es Ende 2014 voraussichtlich schon 1.800 Säulen sein. Nissan wird beim Aufbau von zahlreichen Unternehmen wie dem Schweizer Energietechnikkonzern ABB, dem französischen Säulenhersteller DBT und der portugiesischen EFACEC Corporation unterstützt.

Österreich, Deutschland und Italien – keine besonders Chademo-freundlichen Länder

Gerade in Großbritannien, Dänemark, Estland,  und Norwegen gibt es ein sehr gutes Netz an Chademo-Schnellladestationen. Deutschland, Italien und Österreich zeichnen sich nicht gerade durch ein sehr dichtes Netz an Chademo-Ladern aus. Möchte man z.B. von Wien nach Innsbruck fahren liegen nur zwei öffentliche Chademo-Ladestationen am Wegesrand, eine in St. Pölten und die zweite bei der OMV-Tankstelle am Irschenberg. In Österreich sind alle Chademo-Stationen beinahe an zwei Händen abzählbar. Gleichgültig, ob nun ein Hersteller oder Elektroauto-Fahrer Gleichstrom (DC, Chademo) oder Wechselstrom (AC, 400 V) zum Schnellladen bevorzugen, ein konsequenter Ausbau der Ladeinfrastruktur ist bitter notwendig.

Persönlich fände ich es ideal, wenn gerade an großen Autobahnraststätten Schnelllademöglichkeiten für Gleichstrom und Wechselstrom bestünden. Bei unseren Verbrenner-Kollegen kann man an der Zapfsäule auch aus verschiedenen Treibstoffen auswählen. ABB macht es uns mit multifunktionalen Ladesäulen vor, dass dies an einer Station möglich ist – siehe hier: www.abb.com Die absolut perfekte Ladesäule stellt mit fixen Kabeln Starkstrom über Typ2-Stecker (Renault, Tesla, Smart), CCS (VW, BMW) und Chademo (Nissan, Mitsubishi) zur Verfügung.

Hoffentlich ist so eine bereits in Entwicklung und hoffentlich gibt es neben diesen drei wichtigen Ladestandards in ein paar Jahren nicht wieder weitere neue.

 

 

5 Kommentare zu „Nissan schließt 1.000ste Schnellladestation in Europa ans Netz“

  1. Servus Volker!

    Da liest man es wieder.
    Seit langem rufen wir nach Kooperationen von Netzbetreibern/Tankstellenbetreibern/Handelsketten. Aber es wird nicht gehört.

    Wenn sich Verbund, EVN, EnergieAG und/oder Kelag zB mit der OMV sowie REWE oder Landzeit (als Beispiel aufgeführte Firmen) zusammen tun, würde da was gehen. Dann noch weg mit der ewigen Diskusion wegen der Bezahlung und gaaaaanz einfach eine Bankomatkassa drauf geschraubt (des funktioniert sogar bei Hofer und der JET auf deren Tankstellen) dann funzt das ganze von selber.

    Ich hab noch immer keinerlei Idee warum da alles sooo VERKOMPLIZIERT wird.
    Aber wir bleiben drann!!

    Grüße,
    Thomas (FM)

    1. Hallo Thomas,
      Bankomatkassa fände ich auch ideal. Die vielen verschiedenen Netzbetreiber führen dazu, dass man als Elektroauto-Fahrer irgendwann 20 verschiedene Ladekarten im Geldbörserl mit rum führen muss.
      Jeder hat dann unterschiedliche Abrechnungsmodelle und die Verwirrung ist perfekt.

      Ein gutes Beispiel ist die OMV-Tankstelle Irschenberg in Bayern. 1 x Chademo und Typ2 mit 22 kW. Einmal Laden kostet pauschal € 5,-

      Bei der OMV-Tankstelle in Mondsee (Raststätte Autobahn) entsteht demnächst eine Ladeesäule von Smatrics. Man kann nur hoffen, dass die Tankstellenbetreiber demnächst erkennen werden, dass sie mit Elektroautos auch Geschäft machen können. Denn während das Auto lädt, kann man gemütlich einen Kaffee nach dem anderen schlürfen. Da hat der Benzinfahrer mehr Stress, der kann aber eh nicht viel Kaffee trinken, da er das Geld für den Benzin zusammen sparen muss. {:-)

      emobile Grüße,
      Volker

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