Bevor jetzt jeder, der sich überlegt ein Elektroauto zu kaufen, einen Schock bekommt: In den meisten Fällen werden sich die Vorbereitungsarbeiten für ein Elektroauto in Grenzen halten. Wer eine Garage oder Carport hat und dort eine Schukosteckdose oder noch besser eine 400 V Kraftstromsteckdose, hat bereits die halbe Miete.
Bei mir wird’s leider etwas aufwendiger: Warum? Das erfährt ihr in meinen Erfahrungsberichten in meinem ZOE-Tagebuch.
Zur Zeit wohnen wir in einem kleinen Häuschen am Attersee. Sehr idyllisch gelegen, doch im Jahre 1969 hat man wohl noch nicht ans Elektroauto geglaubt. Da wurde das Haus gebaut und der Parkplatz wurde weit weg vom Haus in die andere Ecke des Grundstücks verbannt. Auf dem Parkplatz habe ich weder ein Carport, noch einen Stromanschluss.
Es gibt zwei Herausforderungen: Erstens – ein ca. 40 Meter langes Erdkabel zu verlegen. Zweitens – möchte ich meinen ZOE nicht nur mit 230 V und 3,7 kW laden. Wenn ich schon ein Elektroauto mit so flexiblen Lademöglichkeiten bekomme, möchte ich auch die beschleunigte Ladung zu Hause nutzen können. Mein Ziel wird zwar sein, möglichst oft mit 3,7 kW zu laden (nachts), aber wenn es mal schnell gehen muss, sollen auch 22 kW verfügbar sein.
Nach Rücksprachen mit der Energie AG, die das Stromnetz zur Verfügung stellt, ist auch eine Erhöhung der Leitungskapazität möglich. Momentan stehen meinem Haus 4 kW zur Verfügung. Ein Upgrade auf 22 kW ist kein Problem, kostenlos ist dies leider nur bei Verwendung von Durchlauferhitzern. So wird die Ampere-Aufstockung auf 32 Ah/400 Volt ca. € 750,- kosten.
In meinem alten Stromverteiler im Haus ist zu wenig Platz und die Technik entspricht nicht mehr ganz den aktuellen Sicherheitsstandards entspricht. Auch wenn es nun recht teuer wird, empfahl mir mein Elektriker ein ganz neuer Stromverteiler zu verwenden. Dieser ist aber noch viel größer als der alte. Aus Platzgründen (der jetzige ist in der Garderobe) entschieden wir uns, den neuen Verteiler im Freien zu installieren. Das ist insofern genial, da wir so im Haus mehr Platz bekommen und so oft fliegen dann auch nicht die Sicherungen.
Der Arbeitsaufwand ist jedoch sehr groß. Los geht’s mit brutalem Stemmen und Flexen (Trennscheibe). Der Verteilerkasten von REHA wird sein neues Zuhause im gemauerten Sockel der Terrasse finden. Direkt neben dem Stromverteiler der Energie AG. So haben wir vor allem auch kürzere Kabelwege und alles hat seinen Platz.
In der Bildergalerie könnt ihr die Arbeitsschritte besser mitverfolgen und seht auch, was so an Material notwendig ist, um dem ZOE das beschleunigte Laden , 40 Meter entfernt vom Wohnhaus, beizubringen:
Ein anstrengender Arbeitstag geht zu Ende. Alleine fünf Stunden hat nur das Stemmen ausgemacht. Morgen geht’s weiter mit dem Feinschliff. Der Verteilerkasten soll schließlich gut hineinpassen.
Hallo,
vielen Dank für diese tolle Serie 🙂
Ich bin sehr gespannt auf Deine Erfahrungen und Postings.
LG und ein schönes Wochenende,
Max
Danke Max für deinen Kommentar. Diese Woche wird dann der Bagger kommen, den Graben für das Kabel ausheben. Dann kommt das Erdkabel, die Erdung und ein Leerschlauch hinein, etc……
Weitere Postings folgen auf my1.ECAR.
Elektroautor 😉
… bin beeindruckt. Vor allem von Deinen Stemmerqualitäten. Dass die Schockwirkung für potentielle Elektroautokäufer allzu heftig ausfallen wird, denke ich jedoch nicht. Schließlich versetzt der Glaube Berge, oder zumindest Verteilerkästen, wie man sieht. 😉
Ich muss auch dazu sagen, ein Großteil der Arbeite würde auch notwendig sein, hätten wir uns für einen Durchlauferhitzer im Badezimmer entschieden (abgesehen vom Erdkabel natürlich).
Die Leitungen geben zu wenig her, die Installation aus dem Jahre 1969 braucht einfach ein Update, um auch den gesetzlichen Richtlinien zu entsprechen.
Mit dieser Lösung bin ich auch gut für andere nachhaltige Lösungen in der Zukunft gerüstet – beispielsweise einer Wärmepumpe, Photovoltaik oder Windrad,…. was auch immer… {:-)
… miniatomkraftwerk, …
Es ist schon klar, wenn man einmal die ganze Schmutzarbeit wie das Graben, und Schläuche verlegen hinter sich hat, dann machen die weiteren Arbeiten richtig Spaß!
Ich habe auch in Österreich ein uraltes Bauerhaus renoviert, und musste überall den Putz runter klopfen usw. das war sehr viel Schmutz, aber heute ist es ein Schmuckstück!
Euer Leser
Konrad
Hallo Konrad,
das mit dem Bauernhaus klingt toll. Diese renoviert haben schon einen besonderen Reiz.
Und bekommt dieses Bauernhaus auch ein Elektroauto? Eine 400 V-Steckdose wird ja sicher vorhanden sein, oder?
Emobile Grüße,
Elektroautor {:-)