BLOG: Mein Renault ZOE beim Jahresservice + Rückrufaktion in der Praxis

Renault ZOE Service_01

my1ecar Renault ZOE Tagebuch

Elektroautos haben den großen Vorteil, dass sie viel weniger Wartung benötigen als Verbrenner-Fahrzeuge. Das jährliche Service gibt es jedoch ebenfalls und ist auch für den Erhalt der Garantie notwendig. Wie so ein Service bei dem Franzosen „ZOE“ abläuft und, was bei der Rückrufaktion wegen den Bremsschläuchen kontrolliert wurde, könnt ihr hier erfahren.

Am 10. März habe ich das Schreiben zur Rückrufaktion des Renault ZOEs erhalten. Problemfall waren die vorderen Bremsschläuche, die sich aufscheuern können und somit die Bremswirkung beeinträchtigen könnten. Neben dem Renault ZOE war auch der „Benzinbruder“ Clio bereits mehrmals betroffen – eine Überprüfung ist jedoch dringend angeraten und dauert auch nur wenige Minuten.

Rückruf wegen den vorderen Bremsschläuchen

Das Jahres-Service wäre eigentlich erst Ende Juni fällig und die situative Winterreifenpflicht in Österreich endet mit 15. April. Um nicht mehrmals die Werkstatt aufsuchen zu müssen, beschloss ich das Service etwas vorzuziehen und den Rückruf und das „Reifen umstecken“ auf einen Boxenstop zu reduzieren. Nun zum Rückruf in der Werkstatt meines Vertrauens: Mir wurde gesagt, dass die Bremsschläuche der Vorderräder Schaden erleiden können, wenn diese nicht korrekt in den Verkleidungen der Radkästen eingebaut wurden. Die Überprüfung dauert für einen Profi nur wenige Minuten und war somit auch gleich geschehen – Ergebnis: Die Bremsschläuche sind unbeschädigt und auch korrekt installiert! Sehr gut – Erleichterung macht sich breit. Dh. die Betriebssicherheit des Fahrzeugs ist wieder gegeben.

Service beim Elektroauto – Nicht viel zu tun, oder?

Da bei einem Elektroauto viel weniger Verschleißteile vorhanden sind und es weder Auspuff, Vergaser, Luft- oder Ölfilter, Schaltgetriebe, Zündkerzen u.v.m. gibt, ist ein Jahresservice viel weniger Arbeit und weitaus günstiger. Aber ein paar Dinge müssen eben doch überprüft und gewartet werden – und das ist auch gut so, trägt es schließlich ebenfalls zur Fahrsicherheit bei.

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Bei meinem Service wurden folgende Dinge erledigt:

  • jährliche Karosseriekontrolle
  • Sichtkontrolle des Unterbodens und der Radaufhängungen
  • neuer Reinluftfilter und Desinfektionsmittel für die Klimaanlage
  • Austausch des Reinluftfilters inkl. Reinigung vom Pollenfilter-Gehäuse der Klimaanlage
  • Kontrolle der Bremsflüssigkeit und Kühlerflüssigkeit
  • Wartungsdiagnose laut Renault ZE Wartungsplan
  • Auslesen und Löschen des Fehlerspeichers

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Wenig Verschleiß bei den Bremsen – der Rekuperation sei Dank!

Soweit war bei meinem ersten eigenen Elektroauto alles in Ordnung, zwei Fehler wurden jedoch gefunden: Der Weg der manuellen Feststellbremse (Handbremse) war zu groß. Es gibt dazu genaue Bestimmungen, nach wie vielen Rastern diese fest anziehen muss. Vermutlich haben sich hier die Metallzüge gedehnt und so mussten die Trommelbremsen der Hinterräder aufgeschraubt werden. Als lästiger Kunde war ich fast die ganze Zeit beim Service dabei und konnte diese Eingriffe live miterleben. Ich bin eben technisch sehr interessiert und schließlich ist mein e-mobiler Liebling beim Auto-Doktor, wo man ihn nicht im Stich lassen darf. 😉

Dadurch dass Elektroautos beim Rollen, Bremsen und Bergabfahren stets fleißig Rekuperieren, werden die Bremsbeläge viel mehr geschont als bei Benzin- oder Dieselfahrzeugen. Ich habe mein Auto jetzt fast drei Jahre und zum Zeitpunkt des Services zeigte der Tacho fast 55.000 km an; sowohl die hinteren Trommelbremsen als die vorderen Beläge der Scheibenbremsen sind in einem sehr guten Zustand und müssen noch lange nicht gewechselt werden. Super, oder?

Leider wurden bei der vorderen Radaufhängung Unregelmäßigkeiten gefunden, die bei der im Juli anstehenden §57a-„Pickerl“ Begutachtung repariert werden müssen. Ich habe es so verstanden, dass die Lager der Lenkung und der vorderen Radaufhängung ausgeschlagen sind und zu viel Spiel haben. Bis jetzt habe ich auch beim Fahren nichts bemerkt… obwohl, seitdem ich es weiß kommt mir vor, dass die Lenkung sich etwas anders anfühlt. Die Reparatur wird in etwa € 500,- kosten und wird sich wohl nicht vermeiden lassen.

Bei dem Preis kommt mir der Renault-Händler erfreulicher Weise etwas entgegen. Wäre ich gelernter Mechaniker, würde ich mir die Ersatzteile im Internet bestellen – denn immer mehr Versandhändler wie www.ersatzteilekauf24.at bieten speziell Teile für eine Reparatur von Elektro- und Plug-in-Hybridautos zu günstigen Preisen über das Internet an. Das Angebot ist jedoch noch nicht ganz ausgereift und beinhaltet in der Regel nur die gängigsten Elektrofahrzeuge – so leider auch noch nicht den Renault ZOE. Mit zunehmender Verbreitung der E-Autos werden diese KFZ-Teileanbieter ihr Angebot aber weiter ausweiten.

„Räder umstecken“ und der Sommer kann kommen

Zu guter Letzt wurden noch die „Winterpatscherln“ gegen die Energiesparreifen von Michelin getauscht, welche beim Renault ZOE serienmäßig dabei sind und die Reichweite im Sommer erhöhen sollen.

Beim Service war mir noch wichtig zu erfahren, wie es um die Batterie-Kapazität des Antriebsakkus steht. Bei der ZE Wartungsdiagnose kann der Service-Techniker den aktuellen Wert auslesen. 90 % Batteriekapazität kam bei der Überprüfung heraus – für fast 55.000 km und ein beinahe drei Jahr altes Elektroauto ein durchaus guter Wert.

Um zum Abschluss vielleicht noch eine Batterie-Lade-Diskussion anzuheizen: Ich stecke mein Auto meistens sofort an, wenn ich von einer Ausfahrt zurück nach Hause komme. Geladen wird meistens mit 11 kW (die ersten zwei Jahre auch gelegentlich mit 22 kW), das Kabel lasse ich über Nacht angesteckt. Auch wenn der Akku auf 100 % ist, stecke ich es erst wieder ab, wenn ich wohin fahre. Renault empfiehlt das übrigens sogar im my-ZE-Online-Mitgliederbereich und die 100% sind in Wirklichkeit auch keine 100%, da alle Elektroauto-Akkus nie ihre gesamte Akku-Kapazität preisgeben – aber das wäre auch einmal ein Thema für einen eigenen Akku- und Lade-Ratgeber. 😉

Energy Saver ZOE

Die Service-Kosten haben sich insgesamt auf € 105,40 belaufen, für das Einstellen und Reinigen der Hinterradbremse waren € 58,- fällig und das Räder umstecken hat € 12,- gekostet. Da kann man wirklich nicht meckern. Ich habe vor meinem ZOE vier andere Autos gehabt, die noch geknattert, gehustet und gequalmt haben – ein Service unter € 300,- oder € 400,- war da echt eine Seltenheit. Da bin dann meistens auch ins Husten gekommen, weil ich zu wenig Geld eingesteckt hatte… 😉

 

 

9 Kommentare zu „BLOG: Mein Renault ZOE beim Jahresservice + Rückrufaktion in der Praxis“

  1. Hallo
    Ich sehe, dass du an deinem ZOE eine AHK hast. Ich habe bei Renault nach gefragt, keine Chance. Kannst du mir bitte Hersteller und Lieferant nennen. Gut wären auch die Daten (Anhängelast, Stützlast). Gibt es dazu eine ABE bzw. TÜV-Gutachten? Ich würde gerne ab und an einen kleinen Anhänger nutzen bzw. einen Fahrradträger.
    Danke im Voraus.

    1. Hallo!
      Mich würde das auch sehr interessieren. Ich will meine Heckklappe nicht mit einem Fahrradträger kaputt machen. Das ist mir zwei mal passiert – Paulchen und Thule.

  2. Hallo Ted u. Manfred,
    mit einem Paulchen Fahrradträger habe ich mir tatsächlich auch einige Kratzer eingehandelt, aber weniger mit dem Träger als mit den Pedalen vom Fahrrad, weil ich beim Beladen ab und zu zu wenig aufgepasst habe.

    Die AHK auf dem ZOE war eine Clio-Kupplung, die ich damals bei https://www.taznezariadenia.sk/de/2-anhangerkupplungen gekauft habe.

    Der ZOE ist aber verkauft, hab jetzt einen ZOE II mit 400 km-Batterie – jedoch ohne AHK.
    Die Clio-Lösung ist aber laut Renault nicht zugelassen.

    Deswegen empfehle ich allen diese Lösung:
    http://feinmechanik-wolf.de/

    Ausführliche Infos findet ihr auch hier dazu:
    http://www.goingelectric.de/forum/renault-zoe-zubehoer/anhaengerkupplung-beim-zoe-t2916-1190.html

    Habe gestern bei einer Grillfeier beim EMC-Austria erfahren, dass es bereits die ersten gibt, die auch in Österreich dazu einen Eintrag in den Zulassungsschein bekommen haben.

    Da seid ihr dann gesetzlich und Versicherungs-mäßig auf der absolut sicheren Seite und ihr könnt Fahrradträger drauf montieren, Anhänger ziehen… was ihr eben wollt.

      1. Ach ja, würde mich interessieren, von welcher Seite die Info vom EMC stammt, dass es hier eine ofizielle Zulassung gäbe. Entweder stimmt das nicht, oder Renault weiß davon nichts – was ich fast bezweifeln würde …

  3. Markus Stelzhammer

    Hallo,habe deinen Träger gesehen-kanst du mir bitte verraten wo und wer solche heckträger fur den zoe verkauft??
    Herzlichen Dank im Voraus
    Markus

  4. Siehe meinen vorigen Kommentar:
    Leider gibt es noch immer keine „legale“ Anhängerkupplung für den Zoe (Stand Februar 2018). Siehe meinen Mail-Verkehr mit Renault in http://www.emobiljetzt.at/data/2018-02-22_ZOE-AHK_StellungnahmeRenault.pdf.

    Falls es doch schon eine Zulassung für eine AHK für die ZOE gibt, von der Renault offensichtlich nichts weiß, dann würde ich gerne die Fakten erfahren (wer/wo/wann, welches Fabrikat) und Renault um eine Stellungnahme bitten.

    1. Die o.a. AHK ist „legal“. Diese hat eine Europäische Betriebsgenehmigung. Das eintragen in den Zulassungsschein in Ö muss man selbst veranlassen. Ich bekommen meine ZOE mit AHK im Jänner 2019. Und zur Info, das hat mit Renault nichts zu tun, da dies kein Renault-Teil ist. Weiters hat Renault kein Interesse generell eine Anhängerzuglast einzutragen. Warum das wissen wahrscheinlich nur die Götter.

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